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Presse-Infos | Psychiatrie
Mitteilung vom 22.07.25
Angst- und Zwangsstörungen: Wenn Panik, Phobien und Kontrollverlust zur Qual werden
LWL-Universitätsklinikum Bochum stellt Spezialsprechstunden und -angebote bereit
Bochum (lwl). Die LWL-Universitätsklinik Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ist seit vielen Jahren spezialisiert auf Angst- und Zwangsstörungen. Ob ständiges Händewaschen, akribisches Aneinanderreihen von Gegenständen oder Panikgefühle vor großen Menschenansammlungen - die Symptome stehen nicht für ausgeprägte Reinlichkeit, Ordnungsliebe oder Bevorzugung von kleineren Veranstaltungsformaten. Nicht selten weisen diese Symptome auf ernstzunehmende affektive Störungen hin, zu denen neben dem bekannten Krankheitsbild der Depressionen auch Angst- und Zwangsstörungen zählen. Für Betroffene bietet das LWL-Universitätsklinikum zwei Spezialsprechstunden an.
"Wir behandeln Angst- und Zwangsstörungen in einem speziellen gemeinsamen Behandlungsbereich", erklärt Prof. Paraskevi Mavrogiorgou, Oberärztin des Behandlungsbereichs "Neurotische und Belastungsstörungen". "Ihre besondere Gemeinsamkeit liegt darin, dass sie sich durch eine kombinierte Behandlung aus Verhaltenstherapie und Antidepressiva gut behandeln lassen."
Angststörungen treten mit 15 bis 20 Prozent im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen sehr häufig auf. Frauen sind in der Regel doppelt so oft betroffen als Männer. Unterschieden wird zwischen Panikstörung, generalisierter Angststörung und diversen Phobien. Anzeichen sind intensive Angstgefühle in Kombination mit körperlichen Beschwerden wie Herzrasen, Schwitzen und Ohnmachtsgefühl.
Bei den Zwangsstörungen beherrschen und beeinträchtigen Zwangsgedanken, Zwangsimpulse und/oder Zwangshandlungen, gegen die sich die Betroffenen nicht wehren können, die alltägliche Lebensführung. Eine erhöhte innere Unruhe, Anspannung und Angst sind die begleitenden Symptome. Zu den zwangsverwandten Störungsbildern gehören zum Beispiel das pathologische Horten ("Messie-Syndrom") oder die Dermatillomanie ("Skin picking"), bei der vor allem die Gesichtshaut wiederholt aufgekratzt, aufgepickt und geschädigt wird. Zwei bis drei Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Zwangsstörung.
Die Psychiatrische Institutsambulanz bietet in ihren Spezialsprechstunden Beratung, Behandlung und Hilfen für Menschen mit einer Angst- oder Zwangsstörung an. Prof. Paraskevi Mavrogoirgou setzt auf Früherkennung und die Motivation, sich an Forschungsprojekten der Klinik zu beteiligen: "Wir möchten den Ursachen weiter auf die Spur kommen und noch effektivere Therapien entwickeln. Denn gezielte Forschungsarbeit sorgt für Behandlungsfortschritte und -erfolge."
Kontakt zur Sprechstunde für Angststörungen und zur Sprechstunde für Zwangsstörungen in der Psychiatrischen Institutsambulanz:
Telefon: 0234 5077-1190
E-Mail: ambulanz.bochum@lwl.org
Pressekontakt:
Rosa Sommer, LWL-Universitätsklinikum Bochum, Telefon: 015140635802, rosa.sommer@lwl.org
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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