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Presse-Infos | Der LWL
Mitteilung vom 29.04.25
LWL setzt neue Maßstäbe für Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Einrichtungen validieren sich erfolgreich nach EU-Umweltmanagementsystem EMAS
Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Um das in den unterschiedlichsten Einrichtungen des LWL von den Kliniken bis zu den Museen zu erreichen, validieren sich nach und nach die Einrichtungen nach dem Umweltmanagementsystem der Europäischen Union, dem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). Als eine der ersten Institutionen im Bauwesen hat der LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb jetzt die EMAS-Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen, gleichzeitig kann nun das LWL-Museum für Naturkunde als das erste Naturkundemuseen in Europa überhaupt die Auszeichnung für umweltfreundliches Handeln und Arbeiten vorweisen.
1. LWL-BLB erhält EMAS als Zeichen für selbst- und umweltbewusstes Bauen und Planen
Als erster "Pilot" in der Hauptverwaltung des LWL konnte jetzt der LWL-BLB in einem zweitägigen Audit nach Ostern das "Eco Management and Audit Scheme" (EMAS) als messbares Umweltmanagementsystem und zusätzliches Instrument zur nachhaltigen Ausrichtung seines Betriebes einführen. Dabei handelt es sich um ein Verbundsystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung, das Betriebe und Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung zu optimieren und dadurch ihren ökologischen Fußabdruck langfristig zu schmälern. Um diese Validierung zu erhalten, musste der LWL-BLB dieses durch einen externen Gutachter abnehmen lassen.
"Mit der EMAS-Validierung möchte der LWL-BLB neben der Validierung seiner Gebäude auch ein Zeichen in der öffentlichen Bauverwaltung setzen, sowie mit gutem Beispiel für andere Einrichtungen und insbesondere den LWL vorangehen", berichtet Urs Frigger, der zuständige Dezernent im LWL, der sich hierdurch auch für den LWL als Arbeitgeber den "Unterschied" erhofft.
"Unser Kerngeschäft ist das nachhaltige Bauen und Betreiben von Gebäuden für den LWL," erläutert der Betriebsleiter des LWL-BLB, Matthias Gundler, und ergänzt: "Bautätigkeiten wirken sich stark auf die Umwelt aus, wodurch unser Handeln eine große Tragweite hat und immer Potential birgt, noch nachhaltiger zu agieren. Wir sehen uns als öffentlicher Bauherr in der Pflicht gegenüber der Gesellschaft, zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen."
Hierzu hat der LWL-BLB über mehrere Monate neben Prozessen auch energetische "In- und Output"-Bilanzen erstellt. Als positives Ergebnis wird der LWL-BLB so z.B. ohne private Kaffeemaschinen und Wasserkisten umziehen, sondern in den neu geschaffenen Coffeepoints energiesparende Kaffeeautomaten und Wassersprudler zur Verfügung stellen.
EMAS bringt dem LWL-BLB noch weitere Vorteile:
Sauberere Umwelt und Gesündere Lebensbedingungen - Der LWL-BLB reduziert Emissionen und den Energieverbrauch. Das führt auch im Kleinen zu saubererer Luft, weniger Lärm und besserem Wasser - gut für alle, die in der Nähe wohnen. Weniger Schadstoffe und Ressourcenverbrauch bedeuten langfristig bessere Lebensqualität.
Mehr Transparenz und Stärkung der Region - Zertifizierte Unternehmen müssen regelmäßig Umwelterklärungen veröffentlichen. So kann jede:r nachvollziehen, was der LWL-BLB für den Umweltschutz tut. So achtet er oft auch auf regionale Lieferketten und umweltfreundliche Produktion. Das unterstützt die lokale Wirtschaft und schützt gleichzeitig die Natur.
Vorbildfunktion - EMAS motiviert auch andere Betriebe und Einrichtungen, umweltbewusster zu handeln - ein Dominoeffekt, von dem die ganze Gesellschaft profitieren könnte.
Die eigens für den LWL-BLB entwickelte Umwelterklärung enthält daher sowohl große und zeitintensive Ziele, wie die Substitution von Erdgas oder die Errichtung von Gebäuden nach Kriterien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, aber auch kleinere, schnell umzusetzende Maßnahmen, wie kurzfristige Baumpflanzaktionen oder die regelmäßige Sensibilisierung und Beteiligung aller Mitarbeitenden zum Thema EMAS und einem ressourcenschonenden Umgang im neunen Betriebsgebäude.
"Nur durch den tatkräftigen Einsatz aller Beteiligten des LWL-BLB ist es uns möglich, die großen Herausforderungen der Zukunft und der EMAS-Validierung zu meistern", sagen die neuen Umweltbeauftragten des LWL-BLB, Celina Jacob und Pauline Billstein, die sich aktiv um die zukünftige Umsetzung kümmern werden.
2. Das LWL-Museum für Naturkunde auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft
Als eine weitere Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wurde das LWL-Museum für Naturkunde mit dem EMAS-Zertifikat ausgezeichnet. Bereits seit Mitte 2023 beschäftigt sich das LWL-Museum mit der Erstvalidierung.
"Wer an einer EMAS-Validierung teilnimmt, erfasst und verbessert kontinuierlich seine Umweltleistung, kann zukünftig Kosten senken und steigert durch die Betrachtung der Arbeitsprozesse fortwährend seine Effizienz, und das ist uns sehr wichtig", sagt Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. "Wir sind stolz darauf, als erstes Naturkundemuseum ein EMAS-Zertifikat zu erhalten! Als Teil unseres Engagements für nachhaltiges Handeln und kontinuierliche Verbesserung haben wir erfolgreich das komplexe und aufwendige Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) durchlaufen - und das steht einem Naturkundemuseum gut zu Gesicht."
"Wir sehen viele Vorteile in der Validierung", erläutert Umweltschutzbeauftragte Linda Segbert die Ziele, wie etwa die Kosteneffizienz und Einsparung infolge ständiger Verbesserung technischer und organisatorischer Umweltmaßnahmen. "Auch die Verringerung der Gefahr von Betriebsstörungen und Unfällen durch wirksamen betrieblichen Umweltschutz spielt eine große Rolle für uns."
Verwaltungsleiterin Anja Schulz, die im Museum auch die EMAS-Projektleitung inne hat, ergänzt: "Indem wir die Umweltaktivitäten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken und fördern, treiben wir die nachhaltige Entwicklung unseres Museums gezielt voran. Außerdem optimieren wir unsere Prozesse, minimieren unsere Umweltbelastungen und kommunizieren transparent über unsere Fortschritte. Wir setzen auf umweltfreundliche Lösungen und arbeiten kontinuierlich daran, unseren CO2-Fußabdruck zu verringern. Gemeinsam mit allen können wir die Zukunft nachhaltiger gestalten!"
Mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden bereits während des Validierungsprozesses große und kleine Maßnahmen entwickelt, um permanent den Betrieb und die Organisation auf allen Ebene nachhaltiger zu gestalten. So arbeitet das Museums kontinuierlich weiter daran, dass die Ausstellungen noch ressourcenschonender produziert werden und ein höherer Anteil wiederverwertet werden kann. Außerdem soll der Papierverbrauch im gesamten Museum weitestgehend reduziert werden.
Hintergrund
EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme und ist ein freiwilliges Umweltmanagementsystem der Europäischen Union. Es wurde entwickelt, um Organisationen dabei zu unterstützen, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern, die Umweltbelastungen zu reduzieren und die Transparenz in Bezug auf ihre Umweltaktivitäten zu erhöhen.
EMAS ist im LWL-Klinikverbund Münster-Lengerich bereits seit über zwei Jahrzehnten angewandte Praxis. Die LWL-Klinik Lengerich wurde 2011 erstmals erfolgreich gemäß EMAS validiert. Seither wurden weitere Einrichtungen des LWL-PsychiatrieVerbundes Westfalen genauso erfolgreich zertifiziert. Neben der Ausweitung von EMAS im LWL-PsychiatrieVerbund wird aktuell pilothaft die Einführung von EMAS in den weiteren LWL-Einrichtungen erprobt. Unter dem strategischen LWL-Ziel der Klimaneutralität 2030 wurde bereits im November 2021 politisch beschlossen (Vorlage 15/0541), dieses Instrument verbandsweit einzuführen, mit dem Ziel, dass sich perspektivisch alle LWL-Einrichtungen nach EMAS validieren lassen.
Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen