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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 15.05.24

Werbespots für die Skulptur Projekte
LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert Kunstwerk des Monats Mai

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster präsentiert das Kunstwerk des Monats Mai. Es handelt sich um sieben Entwürfe für Werbespots der US-amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer, die im Rahmen der Skulptur Projekte 1987 im WDR ausgestrahlt werden sollten, jedoch nicht realisiert wurden.

Holzer, geboren 1950, nutzt vorrangig Text als künstlerisches Medium. In prägnanten Sätzen und kurzen Texten weist sie auf gesellschaftliche Ungleichheiten hin oder konfrontiert ihr Publikum mit unausweichlichen Realitäten. Die nüchterne und präzise Sprache, meist in öffentlichen Räumen und verschiedenen Medien platziert, verzichtet auf unnötiges Beiwerk und benennt gesellschaftliche Fragen und Probleme.

Um zu visualisieren, wie sie sich die Sequenzabfolgen für das Fernsehen vorstellte, fertigte die Künstlerin sogenannte Storyboards an. Neben Holzers handschriftlichen Regieanweisungen simulieren mehrere Reihen nebeneinander platzierter Umrisse eines Röhrenbildschirms die Dynamik des Bewegtbildes.

In einem der Spots sollten große, schwarze Lettern über den ansonsten gelb eingefärbten Bildschirm flimmern, während eine männliche Stimme aus dem Off den von den Buchstaben gebildeten Satz "THE FUTURE IS STUPID" vorliest. Der Text kommt ohne Interpunktion aus und manifestiert sich wie vorbeiziehende Gedanken kurzzeitig auf dem Bildschirm.

In den Akten, die im Skulptur Projekte Archiv verwahrt werden, lässt sich nachvollziehen, warum die Spots letztlich nicht realisiert wurden: Neben der komplizierten technischen Umsetzung und Kosten, die höher als erwartet ausfielen, waren die Vorgaben der Westdeutschen Werbefernsehen GmbH der ausschlaggebende Grund dafür. Das Skulptur Projekte Team stand im Kontakt mit den entsprechenden Stellen, doch das Unternehmen wollte als sogenannte harte Werbung nur reine Wirtschaftswerbung ausstrahlen. Andere Fernsehsender fanden die Texte zu provokativ. Erst für die Biennale 1990 konnte Holzer die Idee im italienischen Fernsehen umsetzen.

Für die Skulptur Projekte 1987 wurden stattdessen zwei andere Werke umgesetzt, die Holzer eingereicht hatte: eine Installation aus Leuchtschriften in der ehemaligen Diskothek 'Odeon' an der Bremer Straße, und fünf Sandsteinbänke mit gravierten Inschriften, von denen noch heute zwei Abgüsse als Teil der Öffentlichen Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur im Schlossgarten stehen.

Die Publikation kann an der Museumskasse erworben werden.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Leonie Lieberam, Telefon 0251 5907-312, leonie.lieberam@lwl.org
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Foto zur Mitteilung
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt als Kunstwerk des Monats Mai Storyboards der Skulptur Projekte Künstlerin Jenny Holzer.
Foto: LWL © VG Bild-Kunst, Bonn 2024


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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