Für die Menschen, für Westfalen-Lippe
Logo des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Landschaftsverband Westfalen-Lippe
https://www.lwl.org

URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm58061



Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 30.10.23

Der Feind in meinem Bett?
LWL-Museum für Naturkunde sucht nach Bettwanzen

Münster (lwl). Aktuell beschäftigen Meldungen aus Frankreich die Medien: Bettwanzen scheinen im Nachbarland plötzlich hinter jeder Ecke zu lauern. Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster fordert jetzt dazu auf, gezielt auf die Jagd nach Bettwanzen zu gehen. Die Funde oder Fotos der Tiere sollen den Fachleuten im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) helfen, die Wanzen zu erforschen.

Bettwanzen ernähren sich von menschlichem Blut und können vielerorts vorkommen: in Hotels, in Zügen oder auch in den eigenen vier Wänden. Einmal angekommen, sind sie schwer wieder loszuwerden. "Zwar übertragen sie keine Krankheiten, können einem das Leben jedoch vermiesen. Daher ist es vollkommen verständlich, dass sich auch viele Menschen in Deutschland vor einem Befall fürchten", sagt Dr. Viktor Hartung, Wanzenspezialist des LWL.

Hartung hatte bereits vor einiger Zeit die Öffentlichkeit mittels seiner "Wanzen-Challenge" über die Smartphone-App "ObsIdentify" aufgefordert, Wanzen zu beobachten und zu fotografieren. Deutschlandweit über 100.000 Beobachtungen von Wanzen sind in diesem Jahre beim LWL-Museum für Naturkunde angekommen. Hartung: Bettwanzen waren allerdings nicht darunter."

Nun bietet der Wissenschaftler der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich schnell zu vergewissern, ob die Tierchen unter der Hotelmatratze oder hinter der eigenen Tapete eventuell die "Blutsauger" sind. Hartung kann die Frage zeitnah beantworten und fordert daher dazu auf, ein möglichst scharfes und großes Foto der Insekten zu machen und es per Mail fundmeldung@lwl.org einzusenden oder alternativ die Tierfunde auf dem Postweg an das LWL-Museum für Naturkunde zu schicken. "Die  Tiere können auch mit guten Fotos über das Naturerfassungsportal 'Observation.org' gemeldet werden", so Hartung.

Eine Meldung helfe nicht nur dem Menschen, der das Tier gefunden hat, zu erkennen, ob seine Wohnung befallen ist, sondern auch der Wissenschaft. "Die Fachwelt weiß nämlich sehr wenig über die aktuelle Verbreitung der Bettwanzen und ihre Ausbreitungswege", so Hartung. "Viele Menschen schämen sich zuzugeben, dass sich bei ihnen Bettwanzen eingenistet haben. Sie behalten es lieber für sich. Dabei zeugt ein Befall weder von Schmutz noch von Unordentlichkeit, sondern einfach nur vom Pech, die 'kleinen Biester' mal von einer Reise oder mit einer Schallplatte vom Trödelmarkt in die Wohnung mitgebracht zu haben."

Für Wissenschaftler:innen seien die Funddaten dagegen Gold wert. Mithilfe der Daten können sie die Verbreitungswege erforschen und damit dann Strategien zur Vermeidung weiteren Befalls entwickeln.

Eine Bitte hat der Wanzenexperte, wenn man die gefundenen Tiere postalisch an das LWL-Museum für Naturkunde schicken will. Dabei sei wichtig, die Bettwanzen nicht lebend zu verschicken. Hartung: "Sie sollten über Nacht im Tiefkühlfach eingefroren werden und können danach trocken und bei Raumtemperatur in einem kleinen Plastikgefäß versendet werden."


Kontaktdaten für Postweg:
LWL-Museum für Naturkunde
z.H. Herrn Dr. Viktor Hartung
Sentruper Str. 285
48161 Münster
fundmeldung@lwl.org

Pressekontakt:
Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Auf der Suche nach Bettwanzen ist das LWL-Museum für Naturkunde. Die abgebildete Bettwanze, Cimex lectularius, wurde in Barcelona fotografiert.
Foto: Marcel Nadal (CC-BY-NC https://www.inaturalist.org/observations/185136587)

Foto zur Mitteilung
Der LWL-Wissenschaftler Dr. Viktor Hartung bietet an, die gefundenen Wanzen zu untersuchen.
Foto: LWL/Schwarzenberg

Foto zur Mitteilung
Dr. Viktor Hartung ist der Wanzenspezialist im LWL-Museum für Naturkunde.
Foto: LWL/Schwarzenberg


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen