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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 12.05.23

Gärten und Parks seit 20 Jahren im Austausch
Europäisches Gartennetzwerk feiert Jubiläum

Isselburg/Mechelen (lwl). 20 Jahre Europäisches Gartennetzwerk EGHN - 20 Jahre Förderung des grenzüberschreitenden Austauschs: Dieses Jubiläum haben am Freitag (12.5.) die Stiftung Schloss Dyck als Projektträgerin des EGHN und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gefeiert. Veranstaltungsorte waren der Rittersaal sowie der Park der Wasserburg Anholt, in den die fürstliche Familie zu Salm-Salm eingeladen hatte, sowie das benachbarte Huis Landfort in den Niederlanden.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen dem Anlass entsprechend neben Rück- und Ausblicken auf die Aktivitäten des Gartennetzwerks auch der deutsch-niederländische Erfahrungsaustausch: von den Folgen des Klimawandels und Maßnahmen in Gärten und Parks bis hin zum Freiwilligenengagement.

"Obwohl wir die Grenzen kaum mehr wahrnehmen, so kann man doch Unterschiede in der Kulturlandschaft sehen oder im Umgang mit dem kulturellen Erbe. Und umso mehr können wir uns gegenseitig inspirieren", sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Uns als LWL ist es wichtig diese grenzübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Wir regen gemeinsame Projekte an und bauen unsere Kulturpartnerschaften aus." Die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen setze sich dabei als Fachamt für die Bewahrung des gartenkulturellen Erbes ein und unterstütze neue Entwicklungen in der Gartenkunst.

Über die gute Zusammenarbeit mit dem LWL begeistert zeigte sich Jens Spanjer vom Vorstand der Stiftung Schloss Dyck und unterstrich die Bedeutung des European Garden Heritage Network (EGHN): "Gemeinsam mit weiteren Partnern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien verknüpfen wir Gärten mit umliegenden Kulturlandschaften und anderen Kultureinrichtungen. Außerdem stärken wir den regionalen Charakter und europäische Bezüge." Mit rund 200 ausgewählten Gärten in 15 Ländern bringe das kontinuierlich wachsende Netzwerk Parkeigentümer:innen, Gartenmanager:innen, Behörden, Stiftungen und Tourismusagenturen zusammen und lade mit viersprachigen Informationsangeboten und regionalen Gartenrouten - zuletzt für Ostwestfalen-Lippe und das Münsterland - zum Entdecken ein.

René Dessing von der Stiftung Schlösser, Landsitze und Landgüter (Stichting Kastelen, historische Buitenplaatsen en Landgoederen) und Direktor der Stiftung Kulturerbe Landfort (Stichting Erfgoed Landfort): "Nur durch gesellschaftliche Wertschätzung kann ich die dauerhafte Unterstützung für den Erhalt meines Denkmals sichern." Bei einer Führung erläuterte er die zuletzt umgesetzten Entwicklungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen sowie künftige Planungen für das Landgut und seine Parkanlage.

Hintergrund Wasserburg Anholt und Huis Landfort
Die Wasserburg Anholt kam 1645 in den Besitz der Fürsten zu Salm und ist seit 1811 Hauptfamiliensitz der Fürsten Salm-Salm. Im 17. Jahrhundert erhielt die Vorburg auf einer Insel ihre heutige Gestalt - eine zur Hauptburg hin geöffneten Dreiflügelanlage. Die barocken Gärten wurden um 1705 angelegt. Maximilian Friedrich Weyhe entwickelte im 19. Jahrhundert die Anlagen im englischen Stil weiter. Nach großer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss wiedererrichtet und ab 1964 die Gartenanlagen nach barocken Vorbildern wiederhergestellt. Heute lässt sich im Park mit dem Wassergarten, dem Kanalgarten, dem Irrgarten und den Wildwiesen eine reizvolle Verbindung von barocker Gartenarchitektur und englischer Landschaftsgestaltung bewundern.

Huis Landfort in Megchelen in den Niederlanden - im Jahr 1434 erstmalig urkundlich erwähnt - ist heute im Besitz der Stichting Erfgoed Landfort. Sie wurde 2017 gegründet, um in den Niederlanden einen Ort zu schaffen, an dem die Geschichte und die Leistungen historischer Landgüter vermittelt werden können. Huis Landfort wurde zwischen 2018 und 2022 aufwändig renoviert. Leitbild war der Zustand der Jahre 1823 bis 1827. So wurden unter anderem das Kutschenhaus wiederaufgebaut, der Küchengarten revitalisiert, das Herrenhaus restauriert und mit Möbeln und Kunstgegenständen ausgestattet und der Park vollständig instandgesetzt.


Achtung Redaktionen
Bildunterschrift:

Sie feierten gemeinsam das Jubiläum (v.l.n.r.):
Roswitha Arnold, Landschaftsverband Rheinland LVR, Vice-Chairman des EGHN, Dr. Holger Mertens, Landeskonservator für Westfalen-Lippe, S.D. Erbprinz zu Salm-Salm, Eigentümer der Wasserburg Anholt, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck, Projektträgerin des EGHN, Yvonne Molenaar, Direktorin Stichting Kastelen, Buitenplaatsen & Landgoederen, René W. Chr. Dessing, Stiftung Schlösser, Landsitze und Landgüter (Stichting Kastelen, historische Buitenplaatsen en Landgoederen) und Direktor der Stiftung Kulturerbe Landfort (Stichting Erfgoed Landfort)
Foto: LWL/Bodi

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die vollständige Bildunterschrift finden Sie unter der Pressemitteilung.

Foto zur Mitteilung
Die Wasserburg Anholt mit ihren barocken Gärten bildet den Rahmen für den ersten Programmteil.
Foto: EGHN / Pohl+Grüßen

Foto zur Mitteilung
Das aufwendig restaurierte Huis Landfort in Megchelen in den Niederlanden zeigt, wie historische Landhäuser und ihre Parks erhalten werden können.
Foto: EGHN / Pohl+Grüßen


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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