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Presse-Infos | Maßregelvollzug

Mitteilung vom 16.12.22

LWL-Klinikleitung beantwortet Fragen besorgter Eltern zur Forensik
Informationsabend über Maßregelvollzug im DRK-Kindergarten Wasserburg

Hörstel (lwl). Welche Straftaten haben die Untergebrachten begangen? Was genau ist eine schizophrene Psychose? Wie hoch sind die Sicherheitsvorkehrungen und vor allem wie genau läuft so ein unbegleiteter Ausgang ab? Mit vielen Fragen im Gepäck kamen rund 20 Eltern und Großeltern in den DRK-Kindergarten Wasserburg in Dreierwalde. Dort hatten sich Dr. Carola Spaniol, Ärztliche Leiterin der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine, und Stefan Schuchardt, Pflegedirektor der LWL-Maßregelvollzugskliniken Schloss Haldem und Rheine, zweieinhalb Stunden lang Zeit genommen, um in der Turnhalle der Kita über das künftige LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland zu informieren.

Die Maßregelvollzugsklinik, für die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Trägerschaft übernimmt, wird im Mai 2023 mit 150 Plätzen für psychisch und suchtkranke Patienten in Hörstel in Betrieb gehen. "Uns ist es wichtig, die Menschen in unmittelbarer Umgebung der Klinik umfangreich über die Forensische Psychiatrie, vor allem unsere hohen Sicherheitsstandards und die fachgerechte Therapie zu informieren. Und auch zu zeigen, dass wir ansprechbar sind und natürlich gerne alle Fragen beantworten", sagt Dr. Carola Spaniol. Die Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und forensische Psychiatrie leitet seit 2004 die LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine. Sie habe gute Erfahrungen mit einer möglichst transparenten Öffentlichkeitsarbeit gemacht. "Wenn wir informieren, über unsere professionelle Arbeit, die hohen Sicherheitsstandards, die abgestuften und sehr genau geprüften Lockerungsschritte unserer Patienten, dann nehmen Vorbehalte und Sorgen deutlich ab", fügt Stefan Schuchardt hinzu.

Deshalb hatte der LWL im September verschiedenen Vereinen und Institutionen das Angebot gemacht, zu ihnen zu kommen, um persönlich und direkt über die künftige Klinik in Hörstel und den LWL-Maßregelvollzug zu informieren und Fragen zu beantworten. Britta Löcken, Leiterin des DRK-Kindergartens, hatte das Angebot genutzt und die Eltern der rund 60 Kinder zu einem Informationsabend eingeladen. "Dass ganz in der Nähe im nächsten Jahr psychisch und suchtkranke Straftäter untergebracht werden sollen, verunsichert natürlich viele hier, besonders Familien mit Kindern", sagt Britta Löcken. "Deswegen haben wir das Angebot, einen Informationsabend für Eltern bei uns stattfinden zu lassen, gerne angenommen. Wir waren überrascht über die Transparenz und Offenheit und dass sich so viel Zeit genommen wurde."

Bereits im November hatten der Ärztliche Direktor Dr. Ingbert Rinklake und Pflegedirektor Stefan Schuchardt die Katholische Kindertageseinrichtung St. Anna besucht und dort Eltern und Erzieher:innen über die künftige Forensik aufgeklärt.


Hintergrund
Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes in Hörstel (Kreis Steinfurt) hat das Land Nordrhein-Westfalen eine neue Maßregelvollzugsklinik gebaut: das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland. Die Einrichtung wird im Mai 2023 in Betrieb gehen. Dort werden künftig 150 männliche Patienten untergebracht, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung straffällig geworden sind. Sie wurden von einem Gericht in den Maßregelvollzug eingewiesen. Rechtsgrundlagen für die Aufnahmen ist eine gerichtliche Verurteilung nach Paragraf 63 oder Paragraf 64 Strafgesetzbuch zu einer Maßregel der Besserung und Sicherung. Die forensische Klinik wird den Bedarf an Maßregelvollzugsplätzen für den Landgerichtsbezirk Münster abdecken. Träger der Einrichtung wird der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine wird ab Mai vorübergehend stillgelegt.


Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Dr. Carola Spaniol, Ärztliche Leiterin der LWL-Maßregelvollzugsklinik Rheine und Stefan Schuchardt, Pflegedirektor der LWL-Maßregelvollzugskliniken Schloss Haldem und Rheine, informierten Eltern und Großeltern im DRK-Kindergarten Wasserburg in Dreierwalde.
Foto: LWL


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