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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 04.02.22
Historischer Blickfang auf den Send in Münster
LWL-Museum für Kunst und Kultur präsentiert das Kunstwerk des Monats Februar
Münster (lwl). Der Send in Münster ist der Jahrmarkt und findet drei Mal jährlich statt. Dennoch gibt es kaum künstlerische Werke, die den Send thematisieren. Der britische Künstler Edward Henry Corbould gehört zu den wenigen, die den Send gemalt haben. Sein Werk "Auf dem Send in Münster", das er 1857 fertiggestellt hat, zeigt den historischen Send auf besondere Art und Weise. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster präsentiert das Werk als Kunstwerk des Monats Februar.
Die Anfänge des Sends reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, als sich zweimal im Jahr alle Geistlichen des Bistums zu einer Beratung, der sogenannten Synode, versammelten. Diese Treffen lockten immer auch zahlreiche Reisende nach Münster, und so schloss sich schon im Laufe des 11. Jahrhunderts ein Markt an die Synoden an. Daraus entwickelte sich auch der Name Send. Erst seit 1916 findet der Send auf dem Schlossplatz statt, vorher verteilte er sich in der ganzen Innenstadt.
Corboulds Gemälde wirkt auf den ersten Blick wie ein Wimmelbild. Der Künstler vereinte viele verschiedene Szenerien: die wohl entflohenen Hunde mittig im Vordergrund, der Mann mit Bierkrug in der Hand, der den Betrachter:innen scheinbar direkt zuprostet, oder im Hintergrund ein Esel mit einer Pfeife im Maul auf einer Leiter.
Diese Absurdität könnte den aus dem Jüdischen stammenden Ausspruch "Bis der Esel die Leiter hochklettert", also einen scheinbar unmöglichen Zustand, verbildlichen. Der Send wird hier als ein zwangloses Vergnügen dargestellt, das der britische Maler so vielleicht zuvor in seiner Heimat noch nicht erlebt hatte. Der Künstler hat auch ein Datum verewigt: Der 16. Oktober 1856. Zu dieser Zeit war Corbould zu Besuch in Münster.
Am Langen Freitag (11.2.) findet um 18.30 und um 19.15 Uhr ein Gespräch zu diesem Kunstwerk und dem Künstler Edward Henry Corbould statt. Die Teilnahme kostet zwei Euro, Tickets gibt es im Ticketshop. Für vier Wochen ist das Werk im Foyer des LWL-Museums zu sehen.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Linda Flür, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-209, linda.fluer@lwl.org
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