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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 12.08.21
Zusammenspiel orientalischer Eindrücke in der Ausstellung "August und Elisabeth Macke"
Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt in diesem Sommer mit "August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin" (bis 5.9.) eine große Ausstellung, die nicht nur den bekannten Expressionisten August Macke würdigt, sondern vor allem die Rolle seiner Frau Elisabeth herausstellt. Ein Werk ist die "Orientalische Szene (Märchenerzähler)" von 1912.
Elisabeth war nicht nur ein greifbares Modell für August. Sie unterstützte ihn auch beim Schaffen seiner Kunstwerke. August Macke schuf zahlreiche Stickereivorlagen, die Elisabeth und auch ihre Mutter und Großmutter umsetzten. Oft saß die Familie abends zusammen, um an den Stickereien zu arbeiten. Es entstanden Kissen, Wandteppiche aber auch modische Accessoires. Ein Kissen, das Elisabeth Macke nach einem Gemälde ihres Mannes schuf, ist als Leihgabe aus dem August Macke Haus in Bonn in der Ausstellung zu sehen.
Das Kissen zeigt zwei Personen, die zusammen auf dem Boden sitzen und Pfeife rauchen. Sie tragen beide einen Turban, wodurch August Macke sie als Menschen orientalischer Herkunft charakterisiert. Das Thema Orient spielt im Werk Mackes nicht erst seit dem Besuch der Ausstellung "Meisterwerke muhammedanischer Kunst" 1910 eine wichtige Rolle. Auch Elisabeth hatte ihm schon von Italien und den Geschichten aus 1001 Nacht erzählt.
Bernhard Koehler, der Onkel von Elisabeth Macke, finanzierte August Macke schließlich 1914 eine Reise nach Tunesien. Auf der Reise selbst fertigte Macke Aquarelle und Zeichnungen an. Die Gemälde und die kunsthandwerklichen Objekte schuf er erst nach seiner Rückkehr nach Bonn. Auch andere Reisen nach Paris oder Dresden ermöglichte Koehler dem jungen Künstler. Durch ihn konnte Macke internationale Kunst und Kultur kennenlernen und in seinem Werk aufnehmen. Die Unterstützung von Elisabeths familiärem Umfeld war für Mackes Schaffen demnach wesentlich.
Die Ausstellung "August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin" zeigt nicht nur welche Bedeutung Elisabeth für ihren Mann hatte. Sie geht auch darauf ein, wie Elisabeth nach seinem frühen Tod alles daransetzte, dass die Kunst ihres Mannes nicht in Vergessenheit geriet und heute stellvertretend für den deutschen Expressionismus ist.
Pressekontakt:
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