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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 06.10.20

Liebe, Schmerz und Ekstase
LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt große Gefühle in der Ausstellung "Passion Leidenschaft"

Münster (lwl) Neid und Wut, Liebe und Hass, Begehren und Eifersucht - starke Gefühle sind so alt wie die Menschheit selbst. Im westlichen Kulturkreis reicht die künstlerische Auseinandersetzung mit den menschlichen Emotionen und Leidenschaften bis in die Antike zurück. In der Ausstellung "Passion Leidenschaft. Die Kunst der großen Gefühle" (9.10 bis 14.2.) schlägt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zum ersten Mal mit 200 Exponaten einen Bogen bis in die heutige Zeit, vom Kindermord in Bethlehem bis zur aggressiven Propaganda von Trump.

"Gefühle prägen unsere Gesellschaft und unser Miteinander. In Krisenzeiten, wie
aktuell der Corona-Pandemie, begleiten uns Angst und Schmerz oder auch Wut und Hoffnung", erklärt Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). "Die Ausstellung soll die Besucher emotional berühren und ihnen vor Augen führen, dass große Gefühle zeitlos sind."

Die Darstellung herzzerreißender, zutiefst beglückender und bis ins Mark erschütternder Figuren und Szenen zieht sich als roter Faden durch die Ausstellung. Die Schau versammelt Gemälde, Skulpturen, Fotos und Videoinstallationen mit Werken von Peter Paul Rubens, Anthonys van Dyck, Camille Claudel, Auguste Rodin, Egon Schiele, Edvard Munch, Käthe Kollwitz, Bill Viola und vielen anderen Künstlerinnen.

Berühmte Künstler haben sich über die Jahrhunderte in ihren Werken mit den Schmerzen des antiken Laokoons, dem Rausch des Bacchus, den Leiden Christi, dem ekstatischen Taumel und den Qualen liebender Menschen befasst. "Heute gibt es bei uns eine Sehn-sucht nach tiefen Empfindungen - und dies trotz oder auch gerade wegen der Bilderflut in den sozialen Medien. Die Kunst vermag diese Leidenschaften am intensivsten zum Ausdruck zu bringen", so Museumsdirektor <>Dr. Hermann Arnhold. "Die Ausstellung lädt alle ein mitzufühlen mit dem, was sie hier sehen. Und das ganz analog."

2013 hatte die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Petra Marx, die Idee für die 2.000 Jahre um-fassende Schau über große Gefühle in der Kunst. Große Gefühle empfindet die Mittelalter-Expertin jetzt selbst: "Ich bin sehr glücklich, dass wir diese Ausstellung trotz der Pandemie realisieren konnten. Alle Leihgaben sind gekommen, auch die Werke aus Frank-reich, Italien und Großbritannien. Wir haben lange gezittert."

Sechs Kapitel
In sechs Kapiteln erzählt die Ausstellung von Freude und Trauer, Hingabe und Angst, Liebe und Hass. Wie sich diese Gefühle in Gesichtern und Gesten niederschlagen, steht dabei im Zentrum der Schau. Dabei erschüttert der schmerzverzerrte Blick der Muttergottes, die ihren toten Sohn in den Armen hält (Anthonys van Dyck, um 1618/20) genauso wie der misshandelte Körper einer Frau (Nan Goldin, 1984).

Der erste Raum empfängt die Besucherinnen mit dem Thema "Körpersprache". Eine inhaltliche Vertiefung findet im zweiten Raum statt, der Kunstwerke von der Antike bis in die Gegenwart mit Quellentexten verknüpft. Es folgt als Herzstück des Rundgangs der dritte Raum zu Liebesfreud und Liebesleid. Eine Beschäftigung mit den christlichen Passionen ermöglicht die vielfältige Bandbreite der Skulpturen, Gemälde und Videos im vierten Raum. Raum 5 ergründet die Bedeutung von Gefühlen im politischen Kontext.

Der letzte Raum hält den Betrachtern mit den dort versammelten Künstlerinnen-Selbstporträts auch den Spiegel ihres eigenen Seelenlebens vor. Zusätzlich können die Besucher auch ihre eigenen Gefühle untersuchen: Die sogenannte Leidenschaftskurve fragt ab, ob gerade Liebe, Hass, Gelassenheit, Wut überwiegen. Die Station zur Gesichtsekennung analysiert die Mimik der Besuchenden und übersetzt sie in Gefühle.

Begleitprogramm
Begleitet wird die Ausstellung von einem Programm, das von der tänzerischen Interpretation von Gefühlen bis zum jungen Zweig der wissenschaftlichen Emotionsforschung reicht. Öffentliche Führungen finden täglich statt, Tickets dafür können online gebucht werden. Eine digitale Tour bereitet auf den Besuch vor. Das gesamte Programm gibt es auf der Homepage https://www.lwl.org/LWL/Kultur/museumkunstkultur/.

Gefördert wird die Ausstellung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, von der LWL-Kulturstiftung, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Rudolf-August Oetker-Stiftung und der Firma Brillux.




Achtung Redaktionen:
Zur Ihrer Information haben wir Ihnen Termine und weitere Informationen zur Ausstellung (s. Online-Version dieser Pressemitteilung - über den Link oberhalb dieser Mail erreichbar) angehängt.

Haben Sie Probleme das PDF-Dokument zu lesen? Dann wenden Sie sich bitte unter presse@lwl.org an die LWL-Pressestelle. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Info Passion.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
V. l. n. r. LWL-Direktor Matthias Löb, die Kuratorin Dr. Petra Marx und Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold vor Silvano Bertolins Abguss der Laokoon-Gruppe, 2006. © Lessing Museum Kamenz.
Foto: LWL/Hanna Neander

Foto zur Mitteilung
V. l. n. r. Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, die Kuratorin Dr. Petra Marx und LWL-Direktor Matthias Löb vor Pauwels Francks, gen. Paolo Fiammingo, »Il frutto dellâ¿¿amore «, aus der Serie » Amori «: 1585/89. © KHM Museumsverband.
Foto: LWL/Hanna Neander

Foto zur Mitteilung
Martha Rosler, POINT & SHOOT, a mourning thought (though I am more enraged than in mourning), 2016, Digital Print on vinyl.
© Martha Roslerund GalerieNagel DraxlerBerlin/Köln/München

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Edvard Munch, Das weinendeMädchen, 1909, LWL-Museum fürKunstund Kultur,.
© LWL/Neander.

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Rembrandt van Rijn, Selbstbildnis mit aufgerissenen Augen, 1630.
Foto: © Städel Museum -U. Edelmann -ARTOTHEK

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BerlindeDe Bruyckere, Pietà, 2007-2008, ISelfCollection. © BerlindeDe Bruyckere. CourtesytheartistandHauser & Wirth.
Foto: Mirjam Devriendt

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Arnt van Tricht, Handtuchhalter mit Liebespaar, um 1535/40.
© Museum Kurhaus Kleve

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Camille Claudel, La Valse, 1891/1905, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München.
© ARTOTHEK, Foto: BlauelGnamm

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Massimiliano Soldani-Benzi, nach Gian Lorenzo Bernini, Büste der AnimaDannata, 1705-07.
© LIECHTENSTEIN. The PrincelyCollections, Vaduz -Vienna.

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Ronald Brooks Kitaj, Warburg als Mänade, 1961/62, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf.
Foto: © Kunstpalast -Ronald B. Kitaj-ARTOTHEK -R.B. KitajEstate

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Ernst Ludwig Kirchner, Farbentanz I. Entwurf für den Festsaal im Museum Folkwang, 1932.
Foto: © Museum Folkwang Essen -ARTOTHEK

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Käthe Kollwitz, Nie wieder Krieg, 1924.
© Käthe Kollwitz Museum Köln

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Lovis Corinth, Bacchanale, 1896.
Foto: © Landesmuseum Hannover - ARTOTHEK

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Anthonis van Dyck, Beweinung Christi, um 1618/20, Kunsthistorisches Museum Gemäldegalerie Wien.
© KHM-Museumsverband

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Maximilian Klewer, Der Fanatiker (Selbstbildnis), 1919/37, Städel Museum Frankfurt am Main, Eigentum des StädelschenMuseums-Vereins e.V.
Foto: © Städel Museum -Evelyn Lehmann -ARTOTHEK

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Bill Viola, The Quintet of the Astonished, 2000, Videoinstallation, KunstsammlungNordrhein-Westfalen, Düsseldorf.
© Bill Viola Studio. Foto: Kira Perov

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Maria Lassnig, Zwei Arten zu sein (Doppelselbstporträt), 2000, Maria LassnigPrivatstiftung, Wien.
© Maria LassnigStiftung / VG Bild-Kunst, Bonn 2020

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Silvano Bertolin, Abguss der Laokoon-Gruppe, 2006.
© Foto: LWL/Neander

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Arno Rink, Terror II, 1978/79, Museum der Bildenden Künste Leipzig,
© VG Bild-Kunst Bonn, 2020

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Guido Reni, Heilige Margarethe, 1606/07, Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland. © LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster.
Foto: Hanna Neander

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Otto Dix, Verspottung Christi, 1948, Zeppelin Museum Friedrichshafen.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020

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Robert Arnold, The Morphology of Desire, video, 1998, 6min.
© Robert Arnold & LIMA Amsterdam

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Ludwig von Hofmann, Ekstase, um 1900,
© LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster. Foto: Hanna Neander

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PauwelsFranck, gen. Paolo Fiammingo, aus der Serie »Amori«: »Il fruttodellâ¿¿amore«, 1585/89.
Foto © KHM-Museumsverband

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Ana Mendieta, Untitled (Self-Portrait with Blood), 1973, Tate, © The Estate of Ana MendietaCollection, LLC, Courtesy GalerieLelong& Co., VG Bild-Kunst, Bonn 2020.
Foto© Tate


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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