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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 05.03.20

Die Legende von der jüdischen Weltverschwörung
Experte für Verschwörungstheorien referiert im Kloster Dalheim

Lichtenau-Dalheim (lwl). Zum Finale der Sonderausstellung "Verschwörungstheorien - früher und heute" begrüßt die Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) einen international führenden Experten zum Thema Verschwörungstheorien im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. In seinem Vortrag am Sonntag, 15. März, um 11.30 Uhr nimmt der Historiker und Slawist Dr. Michael Hagemeister ein Kernelement antisemitischer Verschwörungstheorien in den Blick: die "Protokolle der Weisen von Zion".

Die "Protokolle der Weisen von Zion"
Bis heute millionenfach gedruckt und im Internet verbreitet, geben die "Protokolle" vor, eine weltumspannende Verschwörung jüdisch-freimaurerischer Mächte zu belegen. Das fiktive "Dokument" - ein Text von etwa 60 bis 80 Seiten, der in 24 Abschnitte ("Protokolle") gegliedert ist - soll eine Rede wiedergeben, die ein anonymer jüdischer Sprecher vor den "Weisen von Zion", den angeblichen Führern des Judentums also, gehalten haben soll. Erstmals veröffentlicht wurden die "Protokolle" 1903 in einer Petersburger Zeitung. Mit russischen Emigranten gelangten sie ab 1918 nach Europa und in die USA.

Mit der aktuellen Sonderausstellung blickt die das LWL-Museum bis 22. März auf 900 Jahre Verschwörungsglaube, darunter auch antisemitische Verschwörungstheorien. Die "Protokolle der Weisen von Zion" leisteten einen entscheidenden Beitrag zu solchen Verschwörungstheorien. Ausgangspunkt für ihre internationale Verbreitung sind die Werke des russischen Publizisten Sergej Nilus (1862-1929), der mehrere Ausgaben der "Protokolle" herausgab. Das in der Ausstellung erstmals öffentlich gezeigte Arbeitsexemplar stammt aus dem Nachlass des Schriftstellers.

Experte zu Gast im Kloster Dalheim
Dr. Michael Hagemeister erläutert in seinem Vortrag Ursprung, Inhalte und Hintergründe der "Protokolle" und wirft neues Licht auf eine Schrift, die viele zu kennen glauben, aber nur wenige wirklich gelesen haben.

Der Referent ist Historiker und Slawist mit Schwerpunkt auf russischer Philosophie und Geistesgeschichte und ein intimer Kenner der "Protokolle der Weisen von Zion". Er war in Forschung und Lehre an den Universitäten Marburg, Bochum, Frankfurt (Oder), München, Basel und Innsbruck tätig. Als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat begleitet er das Ausstellungsprojekt des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur.

Rahmeninformationen
Der ca. 45-minütige Vortrag findet am Sonntag, 15. März, um 11.30 Uhr im Vortragsraum des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur statt. Er bildet den Abschluss der Vortragsreihe zur Sonderausstellung "Verschwörungstheorien - früher und heute", die von der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Kooperation mit dem Verein der Freunde des Klosters Dalheim e.V. veranstaltet wird. Die Teilnahme am Vortrag ist frei.


Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur
Am Kloster 9
33165 Lichtenau
http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Maria Tillmann, Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Tel.: 05292/9319-114
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die "Protokolle der Weisen von Zion" sind ein Kerndokument moderner antisemitischer Verschwörungstheorien.
Foto: LWL/Ansgar Hoffmann, www.hoffmannfoto.de

Foto zur Mitteilung
Das in Dalheim erstmals gezeigte Buch stammte aus dem Nachlass des Schriftstellers Sergej Nilus, der maßgeblich verantwortlich für dessen Verbreitung ist.
Foto: LWL/Ansgar Hoffmann, www.hoffmannfoto.de

Foto zur Mitteilung
Experte für Verschwörungstheorien: Dr. Michael Hagemeister erläutert am Sonntag die Hintergründe und Inhalte der „Protokolle der Weisen von Zion“.
Foto: Privat


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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