URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm48744
Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 07.08.19
Mittelalterliche Eisenhütte zwischen Paderquellen und Kaiserpfalz
Paderborn (lwl). Das Museum in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und die LWL-Stadtarchäologie Paderborn führen am 10. und 11. August auf der Wiese am Rothoborn in Paderborn (an der Nordseite des Museums) frühmittelalterliche Eisenherstellung vor.
Besucher können von Samstagmorgen (10.8.) an den Eisenmachern bei der schweißtreibenden Arbeit zur Hand gehen und viel über die Verhüttung und das Schmiedehandwerk lernen. Der Höhepunkt: Am Sonntag (11.8.) gegen 17 Uhr wird der Ofen dann mit eisernen Zangen aufgebrochen und das noch glühende Roheisen zu einem Barren geschmiedet.
Nach dem Vorbild der Ofenfunde aus der Wüstung Marsfelde, die in der Sonderausstellung "Lost Places - Vergessene Orte im Paderborner Osten" noch bis zum 1. Dezember zu sehen sind, bauen die Archäologinnen zusammen mit Fachleuten vom Heimatverein Greven einen sogenannten Rennofen.
Der Schachtofen aus Lehm und Stroh wird streng nach den archäologisch ausgegrabenen Originalen von Hand aufgebaut. Verhüttet wird das in Westfalen kurz unterhalb der Erde natürlich vorkommende Rasen-Eisenerz mit Holzkohle. Die zum Eisenmachen notwendige hohe Temperatur von bis zu 1.300 Grad Celsius erreichen die Fachleute mit Handblasebälgen. Auf diese Weise haben die Menschen in Westfalen zwischen dem 8. Jahrhundert vor Christus und dem 12. Jahrhundert nach Christus ihr Eisen hergestellt.
Die originalen Spuren der mittelalterlichen Hüttenleute sind auch während der Veranstaltung direkt nebenan im LWL-Museum in der Kaiserpfalz zu besichtigen, das am Samstag (10.8.) 10 bis 20 Uhr und am Sonntag (11.8.) 10 bis 18 Uhr geöffnet hat.
Der Besuch des Experimentes ist kostenfrei. Der Eintritt im Museum beträgt 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.
Weitere Informationen unter www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de.
https://de-de.facebook.com/museuminderkaiserpfalz/
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Jens Schubert, LWL-Archäologie für Westfalen, Tel.: 0251 591-3504
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen