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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 30.04.19

Auf die Technik kommt es an
Heimatverein Nieheim zeigt Heckenflechten im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Detmold (lwl). Das Prinzip klingt einfach: Haseln pflanzen und in drei Etagen binden - schon hat man eine Nieheimer Flechthecke. Dass beim Binden aber viel Können und Geschick gefragt ist, davon können sich die Besucher des LWL-Freilichtmuseums Detmold am kommenden Wochenende (4. und 5.5.) überzeugen. Am Samstag und Sonntag zeigen die Experten des Nieheimer Heimatvereins jeweils von 10 bis 16 Uhr im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), wie eine solche natürliche Einfriedung entsteht.

Die Nieheimer Flechthecke ist eine regionale Heckenform aus dem Kreis Höxter, die dort früher weit verbreitet war. Historische Quellen belegen sie schon für das Jahr 1650. Durch eine außer-gewöhnliche Bindetechnik entsteht aus einer lockeren Feldhecke eine sichere Weideeinzäunung. Ihre größte Verbreitung hatten die Nieheimer Flechthecken um 1900, besaßen sie doch viele Vorteile gegenüber geschnittenen Hecken oder Holzzäunen: man brauchte kein zusätzliches, wertvolles Holz, die Hecke lieferte sogar Holz zum Verbrennen oder für Gebrauchsgegen-stände wie Spazierstöcke und mit den Haselnüssen zusätzliche Nahrung für die Menschen. Zu-dem ist die Brutvogeldichte in solchen geflochtenen Hecken erheblich höher als in vergleich-baren Feldhecken.

Seit 1986 ist diese Heckenform hinter dem Schönhof im LWL-Freilichtmuseum Detmold zu sehen und wird regelmäßig von den Nieheimern gepflegt. Damit das Wissen um die Technik nicht verloren geht, hat der Heimatverein Nieheim sich im vergangenen Jahr um die Eintragung der Flechthecken in die Liste des immatierellen Kulturerbes bemüht. Mit Erfolg: im April 2018 kam die Zusage für die Aufnahme in das Inventar des immateriellen Kulturerbes von Nordrhein-Westfalen, im Dezember folgte die Eintragung in das Bundesverzeichnis.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die richtige Bindetechnik ist entscheidend: Der Heimatverein Nieheim zeigt am kommenden Wochenende im LWL-Freilichtmuseum Detmold, wie eine Hecke geflochten wird.
Foto: LWL


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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