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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 01.04.19
Mehr als nur Tanken!
LWL gibt neuen Atlasband über Mineralölwirtschaft und Tankstellen in Westfalen heraus
Westfalen (lwl). Der aktuelle Band des neuen "Atlas von Westfalen", den die Geographische Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) herausgibt, widmet sich der Geschichte der Mineralölwirtschaft in Deutschland und der Entwicklung des Tankstellennetzes vor allem in Westfalen. Tankstellen gibt es in Deutschland seit etwa 100 Jahren. In den 1920er und 1930er Jahren, vor allem aber nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs ihre Zahl rasant. Bereits 1969 wurde mit uÌ¿ber 46.000 die höchste Tankstellenzahl in der Bundesrepublik erreicht. Seitdem hat das Tankstellennetz einen durchgreifenden Strukturwandel erfahren. Durch Konzentrationsprozesse ging die Zahl der Tankstellen bis heute um zwei Drittel zurück - obwohl sie deutlich mehr Benzin und Diesel verkauft haben.
In dem neuen Buch beleuchtet der Autor Karl Heinz Maurmann (Dortmund) die HintergruÌ¿nde dieses strukturellen Wandels. Da das Thema eng mit der Mineralölwirtschaft und ihrer Infrastruktur verwoben ist - schließlich stehen Tankstellen am Ende der Produktions- und Logistikkette dieses Sektors -, darf in diesem Zusammenhang eine genauere Betrachtung der Entwicklung der Mineralölwirtschaft nicht fehlen. Außerdem untersucht Maurmann, welche räumlichen und wirtschaftlichen, aber auch baulichen und ökologischen Auswirkungen mit den Veränderungen in der Tankstellenbranche im Laufe der Zeit einhergingen.
Der Atlasband rückt Westfalen und seine Teilregionen als Untersuchungsgebiet in den Fokus. Allerdings bindet Maurmann seine Erkenntnisse stets in den uÌ¿berregionalen und bundesweiten Kontext ein.
Der Band endet mit einem Ausblick auf neue Tankstellenkonzepte als sogenannte Multi-Service-Hubs oder serviceorientierte Mobilitätszentren. "Während es in der Vergangenheit immer schnell gehen musste, wird sich in Zukunft die Aufenthaltsdauer verlängern, zum Beispiel durch das Aufladen eines E-Autos", so Maurmann. Diese Zeit soll dann zum Einkaufen und Essen, für Serviceangebote wie Paketshop, Reinigung oder Lottoannahme, genutzt werden. Die Westfalen AG in Münster nennt dieses Konzept "Genuss mit Plus!" und nahm aktuell in Gelsenkirchen neben einer Tankstelle den sogenannten Food-Court "Zum Glück" in Betrieb.
Die Texte werden ergänzt durch eine Vielzahl an Karten, Diagrammen, Fotos und Tabellen. DaruÌ¿ber hinaus ist dem Band die zentrale "Hauptkarte" zusätzlich als großmaßstäbige und faltbare Variante beigefuÌ¿gt. Unabhängig von der aktuellen Diskussion um Fahrverbote, Dieselskandal und Verkehrswende liefert der 4. Band des "Atlas von Westfalen" Grundlageninformationen, die fuÌ¿r eine sachliche Debatte hilfreich sein können.
Maurmann, Karl Heinz:
Mineralölwirtschaft und Tankstellen in Westfalen
Atlas von Westfalen 4
Hg. v. d. Geographischen Kommission für Westfalen, Münster 2019,
46 Seiten, 8 Karten, 12 Abbildungen, 14 Tabellen, 11 Fotos, 1 Kartenbeilage.
ISBN 978-3-402-14973-7, Preis: 9,95 Euro
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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