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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 14.06.18

Künstler für den Frieden - Otto Dix populäres Mahnmal
Höhepunkte der Ausstellung "Frieden. Von der Antike bis heute"

Münster (lwl). 400 Jahre nach Ausbruch des 30-jährigen Krieges (1618), 370 Jahre nach Abschluss des Westfälischen Friedens (1648) und 100 Jahre nach dem Friedensschluss von Versailles (1919), der den Ersten Weltkrieg beendete, beschäftigt sich die Ausstellung "Frieden. Von der Antike bis heute" (bis 2.9.) in Münster mit der Frage, warum Menschen zu allen Zeiten den Frieden wünschen, seine Bewahrung auf Dauer aber nie gelang. Frieden ist mehr als der Verzicht auf Gewalt - mit ihm verbindet sich die Hoffnung auf Harmonie, Freundschaft, Liebe, Glück, Wohlstand und Gerechtigkeit.

In Münster, der Stadt des Westfälischen Friedens, zeigen das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU), das Bistum Münster und das Stadtmuseum Münster in einer einzigartigen Kooperation von fünf Institutionen diese Ausstellung, die in interdisziplinärer Kooperation mit dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" der WWU erarbeitet worden ist.

In einer Serie werden ausgewählte Werke aus den fünf Ausstellungen vorgestellt.


LWL-Museum für Kunst und Kultur: Otto Dix malte Mahnmal für den Frieden

Eines der Hauptwerke der Ausstellung "Wege zum Frieden" ist Otto Dix "Flandern" (1934-1936). In diesem letzten Kriegsbild seines Schaffens verarbeitete Otto Dix seine persönlichen Erfahrungen als Soldat an der Westfront. Als Bildmotiv wählte er den Blick auf das mittlerweile stille Schlachtfeld in Flandern, nachdem das Kampfgeschehen eingestellt wurde. Im Vordergrund positioniert er drei Soldaten, die erschöpft und entkräftet von den Strapazen des Kampfes oder leblos an einem zerfetzten Baumstumpf kauern. Der Künstler taucht die Personengruppe in erdiges Braun und lässt sie so mit dem Schlamm der Landschaft verschmelzen. Der Himmel ist in aufgewühlter Bewegung und färbt sich im linken Bereich in blutiges Rot. Otto Dix zeigt, nicht nur in der Darstellungder Soldaten, sondern auch der Landschaft, die unmittelbaren Folgen des Krieges auf jene, die zwar vielleicht den Kampf um ihr Leben gewannen, aber dennoch jeglichen Lebensmut in physischer oder psychischer Isolation verloren haben. Das Bild ist daher als Mahnmal für spätere Generationen zu sehen, von einem Künstler, der die Grausamkeiten des Krieges miterleben musste. Man spürt seinen dringlichen Appell, Frieden um jeden Preis zu erhalten.


Allgemeine Informationen zur Ausstellung unter http://www.ausstellung-frieden.de

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und ist als Gemeinschaftprojekt "Frieden.Europa" von Münster und Osnabrück ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Kunst³ für das LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Sparkasse Münsterland Ost, der Friede Springer Stiftung und weiteren Förderern.

Pressekontakt:
Claudia Miklis, presse@ausstellung-frieden.de, Telefon 0251 5907-168
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Das großformatige Gemälde "Flandern", 1934-1936, von Otto Dix in der Ausstellung "Wege zum Frieden" ist als Mahnmal gedacht. Staatliche Museen zu Berlin. Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Neue Nationalgalerie,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto: Jörg P. Anders


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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