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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 01.06.18
"Give peace a chance!" - vom ältesten Friedensvertrag der Welt bis zum Friedens-Graffiti
Höhepunkte der Ausstellung "Frieden von der Antike bis heute"
Münster. 400 Jahre nach Ausbruch des 30-jährigen Krieges (1618), 370 Jahre nach Abschluss des Westfälischen Friedens (1648) und 100 Jahre nach dem Friedensschluss von Versailles (1919), der den Ersten Weltkrieg beendete, beschäftigt sich die Ausstellung "Frieden. Von der Antike bis heute" (bis 2.9.) in Münster mit der Frage, warum Menschen zu allen Zeiten den Frieden wünschen, seine Bewahrung auf Dauer aber nie gelang.
In Münster, der Stadt des Westfälischen Friedens, zeigen das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, das Archäologische Museum der West-fälischen Wilhelms-Universität (WWU), das Bistum Münster und das Stadtmuseum Münster diese Ausstellung, die in interdisziplinärer Kooperation mit dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster erarbeitet worden ist.
In einer Serie werden ausgewählte Werke aus den fünf Ausstellungen vorgestellt.
Archäologisches Museum der Uni Münster: Der älteste Friedensvertrag der Welt
Die Ausstellung "Eirene - Pax. Frieden in der Antike" im Archäologischen Museum ist die erste, die sich dezidiert mit dem Frieden in der Antike beschäftigt. Bereits im Orient gibt es Versuche, zwischen Großreichen Frieden vertraglich zu regeln. Politische Geschichte und gesellschaftliche Entwicklung im alten Mesopotamien vollzogen sich stets im Kontext mit den benachbarten Gebieten Vorderasiens, was eine gegenseitige Beeinflussung in kultureller wie auch politisch-sozialer Hinsicht einschloss. Dies dokumentiert der älteste überlieferte Friedensvertrag der Welt, der zwischen dem Hethiterreich und den Ägyptern im Jahre 1259 v. Chr. geschlossen wurde.
Der Vertrag des "guten Friedens" ist als Keilschriftkopie durch vier Fragmente präsent. Es ist der älteste erhaltene Friedensvertrag der Welt und widerlegt Archäologen zufolge die verbreitete Vorstellung, die Antike habe Frieden nicht durch Verhandlungen, sondern stets durch Demütigung der Verlierer herbeigeführt. Ägypter und Hethiter sicherten sich in dem Vertrag vor mehr als 3.200 Jahren gegenseitige Unterstützung zu, keiner triumphierte über den anderen. Der Vertragstext war das Ergebnis eines auf Interessenwahrung und -ausgleich gerichteten diplomatischen Botenverkehrs und Geschenkeaustauschs; dies belegt die königliche Korrespondenz auf beiden Seiten.
Allgemeine Informationen zur Ausstellung unter http://www.ausstellung-frieden.de
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und ist als Gemeinschaftprojekt "Frieden.Europa" von Münster und Osnabrück ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Kunst³ für das LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Sparkasse Münsterland Ost, der Friede Springer Stiftung und weiteren Förderern.
Pressekontakt:
Claudia Miklis, presse@ausstellung-frieden.de, Telefon 0251 5907-168
presse@lwl.org
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