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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 18.04.18
LWL-Kulturlandschaftsgutachten für den Regierungsbezirk Detmold
Experten haben alle westfälischen Kulturlandschaften bearbeitet
Detmold (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat ein Kulturlandschaftsgutachten für den Regierungsbezirk Detmold herausgegeben. Dieses Gutachten wird die Bezirksregierung als eine wesentliche Planungsgrundlage nutzen, um ihren nächsten Regionalplan zu erstellen. LWL-Expertinnen und Experten aus den Bereichen Archäologie, Baudenkmalpflege und Landschaftskultur haben in einem Fachbeitrag zusammengefasst, welche historischen Werte und kulturlandschaftlichen Zusammenhänge bei künftigen Planungs- und Entwicklungsprozessen berücksichtigt werden müssen. LWL-Direktor Matthias Löb überreichte das Gutachten am Mittwoch (18.4.) im Rahmen einer Präsentation vor Behördenvertretern und an der Kulturlandschaft Interessierten an Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl.
"Unsere historischen Kulturlandschaften und die landschaftsprägenden Denkmäler, wie zum Beispiel die Höhenburg auf dem Desenberg oder historische Waldflächen, sind ein Schatz, den wir schon gehoben haben, der aber weiter aufpoliert werden muss, damit er auch richtig wahrgenommen und für die Zukunft erhalten wird", sagte Löb. "Gerade in einem Europa der Regionen sind unverwechselbare Kulturlandschaften wichtig für die Verbundenheit der Bevölkerung mit ihrer Region." Das gelte nicht nur für Schlösser, Burgen, Kirchen und Industrieanlagen mit ihrer Strahlkraft sondern auch für historische Wälder, Fischteiche, Kreuzwege oder Parzellenzuschnitte. Dabei stünden die Begriffe Erhaltung und Entwicklung nicht im Widerspruch zueinander: "Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung bedeutet, das kulturelle Erbe zu erkennen und in die Planung zu integrieren", so Löb weiter.
Das Gutachten stellt die historischen Zeugnisse der Kulturlandschaft in Ostwestfalen-Lippe zusammen: Von besonders gut erhaltenen historischen Parzellenstrukturen, Heidelandschaften und Bodendenkmälern wie Wallburgen, über an Thermalquellen entstandenen Kurorten, historischen Ortskernen, Stadtbefestigungen und Kapellen bis hin zur alten Tanzlinde am Wegesrand. "Der Fachbeitrag gibt Empfehlungen, wie die Kulturlandschaften erhalten und gestärkt werden sollen", so Dr. Dorothee Boesler, Referatsleiterin für Städtebau und Landschaftskultur beim LWL. Um den Verantwortlichen in der Politik und auch weiteren Interessierten die Ergebnisse des Fachbeitrages näher zu bringen, haben die LWL-Fachleute neben dem zweibändigen Gutachten mit über 700 Seiten auch eine erläuternde Broschüre erarbeitet.
Hintergrund
Mit dem Kulturlandschaftsgutachten für den Regierungsbezirk Detmold hat der LWL inzwischen alle Kulturlandschaften in Westfalen-Lippe bearbeitet, auch der Landschaftsverband Rheinland hat für sein Verbandsgebiet die Arbeiten an den kulturlandschaftlichen Fachbeiträgen für die Regionalpläne abgeschlossen. Damit ist Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland, das flächendeckend über kulturlandschaftliche Fachbeiträge sowohl auf der Landesplanungsebene als auch auf der Regionalplanungsebene verfügt. Das Land Nordrhein-Westfalen hat das Gutachten in Auftrag gegeben und finanziert. Der zweibändige "Kulturlandschaftliche Fachbeitrag zur Regionalplanung - Regierungsbezirk Detmold" und die erläuternde Broschüre stehen als Download zur Verfügung unter: http://www.lwl.org/dlbw/service/publikationen/kulturlandschaft.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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