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Presse-Infos | Soziales

Mitteilung vom 06.02.18

"Besser als früher, egal wo Sie wohnen"
Im Kreis Höxter haben Menschen mit Behinderung überall die gleichen Chancen auf Unterstützung beim Wohnen

Drei Fragen an Matthias Münning, Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Bundesvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft überörtlicher Sozialhilfeträger (BagüS)

Herr Münning, Sie haben eine Bilanz vorgelegt, wie sich die Wohnsituation von Menschen mit wesentlichen Behinderungen in den vergangenen zehn Jahren verändert hat. Was hat sich verändert?

Es gab in unserer Region sehr unterschiedliche Unterstützungsangebote: In einigen Städten lebten Anfang der Nuller Jahre schon viele Menschen mit Behinderungen in ihren eigenen vier Wänden, sei es allein oder in einer Wohngruppe. 30 Kilometer weiter dagegen konnte es sein, dass die einzige Alternative zum eigenen Elternhaus ein Wohnheim war, das weit entfernt liegt. Diese krassen Unterschiede haben wir ausgeglichen: Wohnten 2004 im Kreis Höxter noch 90 Prozent aller Menschen mit wesentlichen Behinderungen in Wohnheimen, sind es heute nur noch 60 Prozent. Zum Normalfall wird, dass auch der behinderte Mensch in seiner eigenen Wohnung lebt und die notwendige Unterstützung ambulant und bedarfsgerecht bekommt.

"Egal wo ich wohne - auf dem Land, in der Stadt?

Egal wo Sie wohnen. Es gibt heute in Westfalen-Lippe keine weißen Flecken mehr, das ist Geschichte. Mit einigen wenigen Ausnahmen gibt es heute in NRW auch keine wesentlichen Abweichungen in der Versorgungsdichte in den Städten und Kreisen mehr. Fast jeder Mensch mit Behinderung findet in seiner Heimatstadt oder seinem Heimatkreis, also auch im Kreis Höxter, ein passendes Angebot.

Fachleute sehen das neue Bundesteilhabegesetz als einen Wendepunkt. Danach wird zum Beispiel der Begriff des so genannten stationären Wohnens 2020 abgeschafft. In Westfalen-Lippe leben noch zirka 25.000 behinderte Menschen in Wohnheimen. Werden diese Wohnheime 2020 abgeschafft?

Nein, wir werden auch in Zukunft noch Wohnheime haben, allerdings weniger und anders und kleiner als heute. Änderungen im Hau-Ruck-Verfahren gehen schon deshalb nicht, weil jede Planung mit den betroffenen Menschen abzustimmen ist. Zudem sind Verträge einzuhalten, und mit den Finanzenressourcen muss auch schonend umgegangen werden. Rom ist nicht an einem Tag gebaut worden und die Behindertenhilfe in Westfalen wird nicht in drei Jahren vollständig umgebaut sein. Aber große Schritte sind getan und der weitere Weg ist vorgezeichnet.


Achtung Redaktionen: Den genauen Bericht inkl. Schaubild finden Sie unter den folgenden Links:

Bericht
https://www.lwl.org/bi-lwl/vo020.asp?VOLFDNR=7508


Schaubild
Siehe Anlage 3 im Bericht

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
LWL-Sozialdezernent Matthias Münning.
Foto: LWL/Steffen


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