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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 23.01.18

Martin Kippenberger auf den Spuren der Münsteraner Kulturgeschichte
Presseserie zur Sonderausstellung "Unerwartete Begegnungen" im LWL-Museum für Kunst und Kultur (Teil 2)

Münster (lwl). In der aktuellen Sonderausstellung "Unerwartete Begegnungen" zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zurzeit rund 140 Arbeiten aus der umfangreichen Sammlung der Westfälischen Provinzial. Die Skulpturen, Textilarbeiten, Porträts, Fotografien und Installationen der vertretenen Künstler verbildlichen den Bestand und sind zugleich ein Abriss der Sammlungsschwerpunkte. Die fünfteilige Presseserie im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stellt einzelne Künstler und Werke der Sonderausstellung exemplarisch vor.

Der Künstler Martin Kippenberger wurde 1997 erstmalig zu den Skulptur Projekten Münster eingeladen. Im Zuge seiner Recherchen zu Münster und möglichen Orten für einen Beitrag entstanden die Gemälde, die sich heute in der Sammlung der Westfälischen Provinzial Versicherung befinden. Es waren Fotos einer Büste der Münsteraner Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die, auf Kippenbergers Wunsch angefertigt, ihm als Material zur Verfügung gestellt wurden und ihn zu den Darstellungen der Dichterin inspirierten. Der zweite Teil der Gemäldeserie bezieht sich, wie auf einer der Leinwände vermerkt, auf einen Eierschrank. Martin Kippenberger faszinierte ein Schrank aus dem Geburtshaus von Annette von Droste-Hülshoff, dem Haus Rüschhaus, den ein Neffe der Dichterin dort als Aufbewahrungsort für eine Sammlung verschiedenster Vogeleier genutzt hatte. Die beiden dazu entstandenen Gemälde stehen im Kontext einer Werkgruppe sogenannter Eierbilder, die Kippenberger kontinuierlich fortgeführt hatte.

Zählte man ihn in den 1980er-Jahren zu den sogenannten "Jungen Wilden" der Malerei, arbeitete er gleichwohl auch installativ und konzeptuell. Dabei weisen seine Malereien mitunter durch die Verknüpfung von Text und Bild - so auch in der Annette-Serie - Strategien auf, die sich für den Betrachter nicht vollständig auflösen lassen. Zugleich sind Verbindungen zur Tradition des Dadaismus erkennbar, die sich noch deutlicher in den Skulpturen und Installationen des Künstlers zeigen. Seine Werke zeichnen sich durch eine Ironie mit gesellschaftsrelevanten Bezügen aus.

Die Arbeiten Kippenbergers sind noch bis zum 25.2.2018 in der Sonderausstellung "Unerwartete Begegnungen. Nolde, Kippenberger, Fritsch & Co. in der Sammlung der Westfälischen Provinzial" im LWL-Museum für Kunst und Kultur zu sehen. Jeden Samstag und Sonntag findet dazu um 14 Uhr ein geführter Ausstellungsrundgang statt.


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nora Staege, Telefon 0251 5907-311, presse.museumkunstkultur@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Martin Kippenberger, Ohne Titel (Droste-Hülshoff), 4-teilig, 1996. © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne.
Foto: LWL / Hanna Neander


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