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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 16.01.18
Propaganda mit Kindersoldaten
LWL-Museum präsentiert Kunstwerk des Monats Januar
Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt im Januar ein Blatt des Porträtarchivs Diepenbroick vom Höhepunkt der Französischen Revolution als Kunstwerk des Monats. Auf dem Blatt wird der Kindersoldat Joseph Agricol Viala abgebildet. Während der Aufstände gegen die Republik wurde Viala im Alter von 13 Jahren getötet.
Das Flugblatt kann bis zum Ende des Monats im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in der Vitrine im Foyer besichtigt werden. Der Kurator Dr. Gerd Dethlefs sprach über das Blatt und seine Geschichte in einer Führung am Freitag, 12.1.
Mit der Machtübernahme der Jakobiner 1793 mobilisierte der französische Revolutionär Maximilien Robespierre die ganze Nation. Viala gehörte zu einem Kinderbataillon. Robespierre propagierte im Mai 1794 die Verehrung des Jungen als Märtyrer der Freiheit. Das Fantasiebildnis zeigt den Jungen mit einem Beil, mit dem er im Juli 1793 ein Haltetau von Booten der Rebellen zerschlug.
Der junge Husar Joseph Bara wurde ähnlich verehrt. Beide Kinder sollten auf Wunsch Robespierres im Panthéon in Paris, der Ruhmeshalle der größten Franzosen, begraben werden. Das Fest war auf den 10. Juli 1794 gelegt, an dem Robespierre hingerichtet wurde. Erst danach stellte sich heraus, dass Vialas Tod zur Heldentat erklärt worden war. Vialas Onkel, ein fanatischer Jakobiner, saß im Frühjahr 1794 in Paris in Haft und schmückte den Tod seines Neffen in einem Brief an Robespierre aus, um wieder frei zu kommen.
Seit 1978 stellt das Museum jeden Monat eine Arbeit aus der Sammlung detailliert vor. Ein Text dazu ist im Museumsshop für 1 Euro erhältlich.
Pressekontakt:
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