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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 29.09.17

LWL-Film "Good Morning Westphalia" über Geschichte der Briten in Westfalen. Premiere in Recklinghausen

Recklinghausen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat eine Film-Dokumentation auf DVD mit dem Titel "Good Morning Westphalia" über die Geschichte der Briten in Westfalen vom Kriegsende bis heute herausgebracht. Regisseur Daniel Huhn berichtet in einer knappen Dreiviertelstunde von mehr als 70 Jahren Miteinander und Nebeneinander von Deutschen und Briten in der Region. Premiere war am Donnerstag (28.9.) in Recklinghausen.

Diese Geschichte begann im Frühjahr 1945 mit der Besetzung durch britische und US-amerikanische Truppen. Wie fast ganz Nordwestdeutschland wurde Westfalen-Lippe der Britischen Zone zugeschlagen. Viele Jahre bestimmten die Briten zunächst als Besatzer, dann als Verbündete die Neuausrichtung nach dem Krieg mit. Sie blieben auch nach der Wiedervereinigung. Erst vor einigen Jahren begann ihr Rückzug aus Deutschland, der voraussichtlich 2020 abgeschlossen sein wird.

Der Film des LWL-Medienzentrums für Westfalen zeigt zunächst Archivaufnahmen aus den letzten Kriegstagen und den ersten Jahren des Neubeginns. Es folgt das Kapitel des "Kalten Krieges", in dem britische Truppen als NATO-Verbündete an zahlreichen Orten in Westfalen stationiert waren und in großen Herbstmanövern den "Ernstfall" eines sowjetischen Angriffs übten.

Nach der deutschen Wiedervereinigung blieben westfälische Standorte die "Homebase" für britische Einheiten, die von hier aus regelmäßig in Kriegsgebiete verlegt wurden. Das thematisiert der Film ebenso wie die öffentliche Präsenz der Briten in Westfalen und die Aufgabe der Truppenstandorte in den letzten zehn Jahren.

Die zeithistorische Dokumentation verbindet der Film durch zahlreiche Zeitzeugeninterviews mit einer emotionalen Annäherung an die Geschichte der Briten in Westfalen, ihren Alltag in Armee und Familie, und an das gleichermaßen von Nähe und Distanz bestimmte Verhältnis von Deutschen und Briten in den westfälischen Garnisonsstädten.

Als Zeitzeugen treten Menschen auf, die 1945 als Jugendliche den Einmarsch erlebt haben, ebenso wie Zivilangestellte der britischen Streitkräfte in Deutschland, ein Bürgermeister und ein Verbindungsoffizier sowie eine Reihe weiterer Interviewpartner, die bereitwillig ihre Erfahrungen als Zivilisten oder Soldaten schildern.

So berichtet Georg Möllers, Erster Beigeordneter der Stadt Recklinghausen von der Gründung der "Brücke" in der Engelsburg 1948. Diese Einrichtung gehört zu einem von den Briten aufgebauten Netzwerk von Einrichtungen in den Städten, in denen schon kurz nach Kriegsende erste Austauschprogramme, Vorträge Lesungen und Kulturveranstaltungen stattfinden, mit denen den Deutschen ein besseres Verständnis für die Völker außerhalb Deutschland und insbesondere für England ermöglicht werden sollte. "Diese Einrichtung hat die Stadt Recklinghausen nach wenigen Jahren mit der gleichen Intention übernommen und als städtisches Auslandsinstitut weitergeführt", berichtet Möllers im Film.

Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums: "Aus diesen Zutaten hat Daniel Huhn einen Film geschaffen, der durch passende Archivbilder und die sehr persönliche Erzählungen der Protagonisten aufzeigt, wie Menschen zweier Völker zusammenfinden, die sich zunächst als Sieger und Besiegte gegenüberstehen, bald Verbündete werden und häufig als Freunde auseinandergehen. Insgesamt zeigt der Film ein Stück Weltgeschichte in der Region Westfalen-Lippe."

Der Film "Good Morning Westphalia. Die Geschichte der Briten in Westfalen" ist im Zusammenhang mit der Ausstellung "Die Briten in Westfalen 1945-2017" entstanden. Die Ausstellung wird am 20. Oktober in Paderborn eröffnet. Die DVD kann für 14,90 Euro beim LWL-Medienzentrum, Fürstenbergstraße 13-15, 48147 Münster, E-Mail: medienzentrum@lwl.org bestellt werden. Nähere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden sich unter http://www.westfalen-medien.lwl.org

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Cover des LWL-Films "Good Morning Westphalia".
Foto: LWL


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