URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm42106
Presse-Infos | Jugend und Schule
Mitteilung vom 08.06.17
LWL-Direktor Löb: "Kinder sollen zu ihrem Recht kommen."
Schuljubiläum in Paderborn
Paderborn (lwl). Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), bricht eine Lanze für die Förderschule: "Ich halte es für richtig, vorerst keine weiteren Förderschulen zu schließen, sondern einmal genau hinzuschauen, ob die Entwicklungen der letzten Jahre tatsächlich förderlich waren für Kinder mit Beeinträchtigungen. Auch bei fortschreitender schulischer Inklusion von jungen Menschen mit Behinderung im Gemeinsamen Unterricht mit gleichaltrigen Nicht-Behinderten - Förderschulen wie zum Beispiel die Paderborner LWL-Pauline-Schule für blinde und sehbehinderte Kinder werden ein wichtiger Förderort bleiben." Das komme vor allem Schülern zu Gute, die neben ihrem Seh-Handicap noch andere Beeinträchtigungen haben, betont der Chef des Schulträgers LWL (35 Förderschulen mit rund 6.200 Schülern).
"Es kommt darauf an, für jedes Kind - den individuellen Bedürfnissen entsprechend - den besten Förderort zu finden. Bei der schulischen Inklusion geht es nicht ums Rechthaben, sondern darum, dass Kinder zu ihrem Recht kommen ", sagte Löb am Donnerstag (8.6.17) in Paderborn beim Festakt zum 175jährigen Bestehen der Pauline-Schule, der zweitältesten Förderschule des Verbandes. Bei allen Schullaufbahn-Entscheidungen und Angeboten müsse es darum gehen, den Kindern mit Behinderung zu ihrem Recht auf bestmögliche Bildung zu verhelfen. Der LWL werde sich weiterhin für die Gestaltung guter Lern- und Arbeitsbedingungen an seinen Förderschulen stark machen, so Löb weiter.
Als engagierter Partner, der rund 90 Prozent seines 3,5-Millarden-Etats für soziale Aufgaben ausgibt, setze der LWL auf gesellschaftliche Teilhabe und größtmögliche Selbständigkeit auch von blinden und sehbehinderten jungen Menschen, sagte Löb. Zu den Stärken der Paderborner Pauline-Schule gehöre es, dass dort Sonderpädagogik, Pflege und Therapie eng miteinander verzahnt seien. So könnten auch 103 der insgesamt 172 Kinder besonders intensiv unterstützt werden, weil sie mit teils schwersten Mehrfachbehinderungen leben und lernen.
In ihrem halb Ostwestfalen sowie Teile des Hochsauerlandes umfassenden Einzugsgebiet bieten die Fachleute der Pauline-Schule für derzeit 95 noch nicht schulpflichtige Kinder eine Frühförderung zur Verbesserung ihrer Entwicklungschancen an.
Und - auch das hob Jubiläumsredner Löb hervor - schon seit 1996, also lange bevor Inklusion überhaupt auf die schulpolitische Agenda kam, sind Pauline-Schul-Pädagogen für blinde und sehbehinderte junge Menschen an allgemeinen Schulen in Regelschulen unterwegs. Aktuell unterstützen sie 42 dieser Schülerinnen im Gemeinsamen Unterricht mit nicht behinderten Altersgenossen.
Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Laura Märk, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen