Für die Menschen, für Westfalen-Lippe
Logo des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Landschaftsverband Westfalen-Lippe
https://www.lwl.org

URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm40738



Presse-Infos | Maßregelvollzug

Mitteilung vom 20.12.16

Akademische Weihen für Forensik-Krankenpflegerin
Bachelor-Absolventin Oxana Konrad (45) bereichert Pflegepraxis in der LWL-Klinik Schloss Haldem

Stemwede/Bielefeld (lwl). Frisches akademisches Expertenwissen hat die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem nun für ihr Pflege- und Erziehungsteam gewonnen: Oxana Konrad, Krankenpflegerin in der forensischen Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), hat erfolgreich ihren Bachelor-Abschluss an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld abgelegt.

Die Klinik hat die Teilnahme ihrer erfahrenen Beschäftigten an dem berufsbegleitenden Studiengang ¿Psychiatrische Pflege/Psychische Gesundheit¿ initiiert und umfangreich unterstützt. ¿Durch akademisch ausgebildete Fachpflegekräfte erreichen wir die notwendige Verzahnung zwischen Praxis und Wissenschaft der forensisch-psychiatrischen Pflege¿, erklärt Pflegedirektor Stefan Schuchardt. Pflegerisches Handeln werde zunehmend komplexer und auch therapeutisch eingesetzt, sagt Schuchardt. So gestalte das Pflegepersonal beispielsweise den Alltag in den Wohngruppen als soziales Lernfeld für die Patienten. Und das Besondere ist: ¿Die Bachelor-Absolventen bleiben in den Teams und fungieren dort als Impulsgeber und Leitpersonen, um wissenschaftlich fundierte Standards und Strukturen direkt in die pflegerische Praxis zu tragen¿, erläutert Schuchardt.

Oxana Konrad (45) arbeitet seit 16 Jahren in der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem. Ihr
neu gewonnenes Fachwissen will sie nun stärker in die Alltagspraxis der forensischen Klinik einbringen ¿ etwa die Motivationsgesprächsführung. Die gebürtige Kasachin, die in ihrer Heimat zunächst als Buchhalterin arbeitete, absolvierte von 1997 bis 2000 ihre Ausbildung zur Krankenschwester in einem psychiatrischen Krankenhaus in Osnabrück. Ihren beruflichen Weg anschließend in die Forensik habe sie nie bereut, im Gegenteil. ¿Ich erzähle das sogar mit viel Stolz, dass ich im Maßregelvollzug arbeite. Viele wissen ja gar nicht genau, was das überhaupt ist und haben nur die Vorstellung davon, dass es irgendwas ganz furchtbar Gefährliches ist. Das ist aber Unsinn¿, sagt die zweifache Mutter. Gemeinsam mit ihren Kollegen leiste sie jeden Tag einen wichtigen Auftrag für die Gesellschaft. ¿Das, was im Leben unserer Patienten auf anderer Seite versäumt wurde, versuchen wir hier wieder aufzufangen, besser zu machen. Es gelingt nicht immer. Aber ich persönlich freue mich über jeden Fortschritt eines Patienten, auch wenn er noch so klein ist ¿ das ist meine Arbeit. Und ich mache sie gerne¿.

Hintergrund:
Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) ist ein Fachkrankenhaus für suchtkranke Straftäter mit derzeit 179 stationären Therapieplätzen. Rechtsgrundlage für die Aufnahme ist eine gerichtliche Verurteilung nach Paragraf 64 Strafgesetzbuch (StGB) zu einer Maßregel der Besserung und Sicherung in einer Entziehungsanstalt. Neben einer gesicherten Aufnahmestation, einer halboffenen Station und einer Außenwohngruppe gibt es mehrere gesicherte Therapiestationen sowie eine forensische Nachsorgeambulanz. Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem steht als eine von derzeit sechs Maßregelvollzugskliniken in der Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL).
Der Pflege- und Erziehungsdienst stellt die größte Berufsgruppe im Maßregelvollzug dar. In der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem arbeiten 160 der insgesamt 300 Beschäftigten in dieser Berufsgruppe.

Fachleute der sechs LWL-Maßregelvollzugskliniken und der LWL-Akademie für Forensische Psychiatrie (AFoPs) haben das forensische Modul im Studiengang ¿Psychiatrische Pflege/Psychische Gesundheit¿ mitentwickelt und kooperieren eng mit der Bielefelder Fachhochschule. Drei Fachpflegekräfte der Stemweder Suchtfachklinik haben im vergangenen Jahr bereits erfolgreich an dem berufsbegleitenden Studiengang teilgenommen.

Pressekontakt:
Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476 und Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Oxana Konrad, Krankenpflegerin in der forensischen Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), hat erfolgreich ihren Bachelor-Abschluss an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld abgelegt.
Foto: LWL/Hannig

Foto zur Mitteilung
Oxana Konrad, Krankenpflegerin in der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem im Gespräch mit einem Patienten.
Foto: LWL/Hannig


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen