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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 13.12.16

Kleider für¿s Christkind
Vortrag im Rahmen der Reihe ¿Skulptur und Publikum¿

Münster (lwl). Die Kunsthistorikerin und Restauratorin Dr. Charlotte Klack-Eitzen aus Hamburg hält am Montag (19.12.) um 19.30 Uhr einen Vortrag im Rahmen der Reihe ¿Skulptur und Publikum¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster.
Unter dem Titel ¿Kleider für¿s Christkind. Gewänder für Heiligenfiguren ¿ nicht nur zu Weihnachten¿ widmet sich Klack-Eitzen einem kaum bekannten Thema der mittelalterlichen Kunstgeschichte.

Das Einkleiden von geschnitzten Skulpturen mit maßgeschneiderten Kleidungsstücken aus kostbaren Materialien war durch das gesamte Mittelalter weit verbreitet, nur wenige Beispiele dieser sogenannten Figurenornate konnten jedoch über die Jahrhunderte bewahrt werden. Im niedersächsischen Heidekloster Wienhausen befinden sich 20 Kleidchen und Umhänge dieser ¿Heiligengarderobe¿, die aufgrund ihrer Schnittformen und Abmessungen den dort erhaltenen Christkind-Figuren und Madonnen zugeordnet werden können. In dem Buch ¿Heilige Röcke: Kleider für Skulpturen in Kloster Wienhausen¿ stellt Klack-Eitzen erstmals ausführlich diesen besonderen Schatz des Klosters vor.

Die Nonnen in Wienhausen, aber auch in anderen Frauenklöstern, haben für die angemessene Ausstattung ihrer Heiligen kostbare Gewebe und Schmuckteile verwendet. Jedes Skulpturenkleid wurde individuell in Handarbeit gefertigt und reich geschmückt. Der umfangreiche Bestand in Wienhausen vermittelt eine Vorstellung von der Herstellung, Benutzung und Aufbewahrung dieser Miniatur-Gewänder in Klöstern und Kirchen. In ihrem Vortrag gibt Klack-Eitzen erstaunliche Einblicke in das klösterliche Leben im Spätmittelalter.

Der Vortrag findet im Auditorium des Museums statt, der Eintritt ist frei.

Im Vorfeld der Skulptur Projekte 2017 und als Spiegel der Museumsbestände lenkt die Vortragsreihe ¿Skulptur und Publikum¿ den Blick auf das vielschichtige Wechselverhältnis zwischen Kunstwerk und Betrachter. Skulpturen der Sammlung werden von externen Experten im Spannungsfeld von Künstler und Rezipient, Auftraggeber, funktionalem Kontext und Programmatik beleuchtet, um so den Bildwerken auch als Bedeutungsträger auf die Spur zu kommen. Dabei wird der Begriff der Skulptur weit gefasst: Vom Mittelalter bis zur Gegenwartskunst drehen sich die Vorträge um Sakralplastik, Schatzkunst, figürliches Porzellan, aber auch um das bürgerliche Denkmal im öffentlichen Raum.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Rebecca Baasch, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-209, museumkunstkultur@lwl.org
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Foto zur Mitteilung
Christkind aus Heilig-Kreuz in Rostock, um 1500. Staatliches Museum Schwerin.
Foto: H. Maertens


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