URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm40531
Presse-Infos | Jugend und Schule
Mitteilung vom 24.11.16
LWL-Jugenddezernentin: Jugendhilfeausgaben sind wichtige Investitionen
Münster (lwl). IT.NRW hat am Donnerstag (24.11.) Zahlen zu den Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Die LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers beleuchtet die Hintergründe der zahlenmäßigen Entwicklung.
Frau Westers, warum sind die Ausgaben für Kindertageseinrichtungen gestiegen?
Das ist ganz einfach: Ein wichtiger Grund ist, dass seit 2007 immer mehr Kinder unter drei Jahren eine Kita besuchen. Mittlerweile haben sie einen Rechtsanspruch darauf. Dadurch ist die Versorgungsquote in NRW in den vergangenen Jahren auf 37 Prozent angestiegen. Das trägt zur Kostenentwicklung bei, ist aber eine wichtige Investition in die Bildung der Kinder, und leistet zugleich einen wesentlichen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das LWL-Landesjugendamt entscheidet über die Förderanträge; seit 2008 sind in Westfalen-Lippe Plätze für rund 61.000 Kinder geschaffen worden. Wir sorgen dafür, dass zügig neue Plätze entstehen und hier pädagogisch gut gefördert werden. Und der LWL engagiert sich dafür, dass immer mehr Kita-Kinder mit Behinderung, inzwischen über 90 Prozent, wohnortnah und inklusiv gefördert werden.
Auch die sogenannten Erziehungshilfen, die von der Erziehungsberatung über die sozialpädagogische Familienhilfe bis zur Heimerziehung reichen, sind deutlich teurer geworden?
Ja, denn es gibt unter anderem immer mehr Jugendliche und Kinder, deren Erziehung in der Familie unterstützt werden muss. Hier suchen die Jugendämter die passende Hilfe für jedes einzelne Kind. In manchen Fällen ist auch ein Zusammenleben mit der Familie nicht mehr möglich, so dass eine Vermittlung in eine Pflegefamilie oder eine gute Einrichtung erforderlich wird. Ganz gleich ob Hilfe in der Familie oder stationäre Hilfeform, dass die Ausgaben in der Kinder- und Jugendhilfe steigen, liegt auch an den steigenden Lebenshaltungs- und Lohnkosten. Denn die Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen leisten Menschen, das kostet.
Was trägt denn das LWL-Landesjugendamt dazu bei, dass die Kostensteigerung sich in Grenzen hält?
Wir unterstützen die örtlichen Jugendämter, indem wir ihre Mitarbeiter nicht nur in pädagogischen Fragen, sondern auch bei der Wirtschaftlichkeit von Hilfen beraten und fortbilden. So haben wir zum Beispiel einen Leitfaden für die Fälle von verhaltensauffälligen jungen Menschen mit psychischen Erkrankungen erstellt, der verdeutlicht, wie die Unterstützung in den Familien effektiver und zugleich wirtschaftlicher ist. Darüber hinaus haben wir für die Jugendämter ein Handbuch bereitgestellt, wie sie mit den freien Trägern optimal und zugleich fair die Entgelte für ambulante Erziehungshilfen aushandeln können.
Außerdem entwickeln wir Alternativen, damit junge Menschen mit Behinderung nicht ausschließlich in Heimen untergebracht werden müssen, sondern in einer Pflegefamilie leben können. Auch das kommt direkt den Kindern zugute und bringt zugleich sinkende Ausgaben für die öffentlichen Kassen.
Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
detaillierte Zahlen zu den Ausgaben für Jugendhilfe nach Kreisen und Städten sind der Pressemeldung von IT.NRW zu entnehmen:
http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2016/pres_306_16.html
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen