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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 31.08.16

Glasmachen wie in der Antike
Thementag ¿Sandkerngefäße¿ im LWL-Industriemuseum

Petershagen (lwl). Glasmachen wie in der Antike: Am Sonntag (4.9.) können Besucher des LWL-Industriemuseums Glashütte Gernheim zusehen, wie die Glasmacher am holzbefeuerten Ofen unter freiem Himmel sogenannte ¿Sandkerngefäße¿ nach alten Techniken herstellen und dekorieren. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt von 11 bis 17 Uhr zu diesem Thementag ein.

¿Noch vor der Erfindung des Glasblasens mit der Glasmacherpfeife, wie es im auch in Gernheim praktiziert wird, gab es die Möglichkeit, Gefäße aus Glas herzustellen. Spuren von Sand im Innern von Funden aus dem Mittelmeerraum geben Rückschlüsse auf die Fertigung. ¿Vermutlich wurde ein Sandkern, der die Form des Gefäßes besaß, an einem Stab erhitzt und dann in einen Schmelztiegel getaucht. Dabei wurde das flüssige Glas durch eine Drehbewegung auf den Kern aufgenommen¿, erklärt LWL-Museumsleiterin Dr. Katrin Holthaus.

Eine weitere Möglichkeit ist das Aufwickeln von heißen Glasfäden um einen erhitzten Sandkern. Bei dieser Technik walzen die Glasmacher die Fäden zu einer gleichmäßigen Wand, indem sie den Kern auf einem harten Untergrund rollen. In die Wand können dann Muster eingebracht werden. Ägyptische Glasgefäße dieser Art stammen aus dem 15. bis 11. Jahrhundert v. Chr.. Funde aus dem Mittelmeerraum belegen, dass sie auch in vorrömischer Zeit im 7. vorchristlichen Jahrhundert sehr beliebt waren.

Häufig wurden in den kleinen, verzierten Gefäßen Ölen und Salben aufbewahrt. In der aktuellen Sonderausstellung ¿Parfüm ¿ Kostbare Düfte in edlen Verpackungen¿ sind Beispiele dafür zu sehen.

Für Kinder ab acht Jahren gibt es am selben Sonntag (4.9.) ein eigenes Angebot. Unter Anleitung der Museumspädagogin können sie in einer Mitmachaktion von 14 bis 17 Uhr das Auffädeln von bunten Perlentieren erproben.

Das LWL-Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die kostenlose Sonntagsführung beginnt um 11 Uhr (nur Eintrittsgeld).

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Svenja Laufhütte, LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Tel. 05707-9311-18
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Torsten Rötzsch bei der Arbeit am holzbefeuerten Ofen.
Foto: LWL


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