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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 17.08.16
Queere Ästhetik, Community und Politik
LWL-Filmreihe präsentiert ¿Go Fish¿
Münster (lwl). Die 18-teilige Filmreihe unter dem Namen ¿Out of the Past. Queere Filmgeschichte_n¿ vom LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster und dem Verein Die Linse e.V. wird am Montag (22.8.) mit dem US-amerikanischen Film ¿Go Fish¿ aus dem Jahr 1994 fortgesetzt. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr im Programmkino Cinema.
Mit seiner neuen Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (bis 4.9.2016) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der binären Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm lädt mit ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.
Ende der 1960er Jahre existierte der ¿Hays Code¿, eine Sammlung von Richtlinien zur Herstellung von US-amerikanischen Spielfilmen im Hinblick auf eine moralisch akzeptable Darstellung, nur noch formal. Dies bedeutete gleichzeitig auch das Ende der moralischen Zensur und dem Einzug der Schwulen und Lesben in die Filmindustrie für ein breites Publikum. Dies erfolgte zunächst noch mit einigen aufklärerischen Filmen und Mitte der 1980er Jahre dann mit einer kleinen ¿Gay New Wave¿ des unabhängigen Kinos.
Durch die zunehmende Politisierung der radikalen Queer-Bewegung und der Aids-Krise entstand in den darauffolgenden Jahren eine neue Filmszene unter dem Label ¿New Queer Cinema¿ (NQC). Diese zeichnete sich durch folgende Charakteristika aus: Sie war stark von queerer Politik beeinflusst, behandelte mit einer Selbstverständlichkeit queere Charaktere und ging sowohl narrativ als auch ästhetisch neue Wege.
Regisseurin Rose Troches schaffte mit ihrem Debutfilm ¿Go Fish¿ (1994) den Durchbruch für Frauen und Lesben vor und hinter der Kamera in der NQC-Szene. Die romantische Komödie in schwarz/weiß wurde für ein sehr geringes Budget unabhängig produziert und dreht sich um eine Gruppe Chicagoer Lesben. Der Film spielte über 2,4 Millionen Dollar ein und initiierte die Produktion lesbischer Langfilme.
Eine thematische Einleitung in den Abend präsentiert Dr. Skadi Loist, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienforschung der Universität Rostock. Sie forscht und lehrt zu Themen der queeren Filmkultur.
Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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