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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 01.08.16
Exponate auf einen Blick: Videoprojekt ¿Das erste Mal¿
Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Münster (lwl). Das Leben und die Liebe abseits der heterosexuellen Norm stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Noch bis zum 4. September erfahren Besucher anhand von rund 800 Exponaten Wissenswertes über Geschichte und Kultur, Ausgrenzung, Verfolgung und Errungenschaften der queeren Gemeinschaft. In einer Serie stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einzelne Ausstellungsstücke vor.
Videoprojekt: ¿Das erste Mal¿
Was bedeutet es, sich im 21. Jahrhundert als schwul zu outen? Lesbisch zu sein in einer Gesell-schaft, deren Mitglieder teilweise der Meinung sind, eine Frau müsse lediglich Geschlechtsverkehr mit einem männlichen Partner haben, um ¿wieder auf den richtigen Weg zu gelangen¿? Oder weder als Mann noch als Frau zu leben? Die Ausstellungsvideos des Filmemachers und Videokünstlers Heiko Kalmbach vermitteln einen Eindruck von den Problemen und Vorurteilen, denen sich anders liebende und lebende Menschen gegenübersehen. Sie zeigen aber auch, wie aufregend unaufgeregt die Reaktion von Eltern und Freunden auf das eigene Coming-Out aussehen kann, wie Andersartigkeit das Zusammenleben bereichert und neue Freundschaften entstehen lässt. Zu Wort kommen verschiedene Vertreter der queeren Gemeinschaft.
Dieser Teil der ¿Homosexualität_en¿-Ausstellung hat den Anspruch, Homsexualität und andere Lebensweisen abseits der Norm nicht als Kuriosität zu behandeln, sondern zeigt sie schlicht als unterschiedliche Ausprägungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Neben schwulen, lesbischen oder transexuellen Menschen kommt daher auch eine heterosexuelle Frau zu Wort. Anhand von persönlichen Objekten wie etwa Plattencovern, Briefen, Ballettschuhen oder Aufklebern lassen die Videoprotagonisten die Besucher teilhaben an ihren Geschichten und Erinnerungen ¿ die können dramatisch sein oder profan, in jedem Fall bieten sie einen unverstellten und direkten Blick in unterschiedliche Leben und in die komplexe Auseinandersetzung mit der eigenen Identität.
Insgesamt 55 Menschen sind mit ihrem sehr persönlichen Interview Teil der Ausstellung. 43 Videos wurden bereits in der gleichnamigen Ausstellung im Schwulen Museum und im Deutschen Museum in Berlin gezeigt. 12 Sequenzen drehte Kalmbach eigens für die Präsentation im LWL-Museum für Kunst und Kultur mit Menschen aus Münster und Umgebung. Neben den Videos sind auch die Gegenstände ausgestellt, um die sich die Erzählungen der Protagonisten drehen.
Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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