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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 01.06.16

¿Einblick¿ in den Bochumer Stadtpark:
LWL-Veranstaltung stellt Konzept zur Parkpflege vor

Bochum (lwl). Landschaftsarchitekten, Experten der Gartendenkmalpflege, Stadtplaner und weitere Interessierte haben sich heute (1.6.) auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Bochumer Stadtpark getroffen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ¿Einblick¿, die zu Denkmalführungen und Gesprächen vor Ort einlädt, diskutierten die Teilnehmer über das gartenkulturelle Erbe Westfalen-Lippes und dessen Erforschung, Pflege und Erhalt. Im Fokus standen das von der Stadtverwaltung Bochum beauftragte Parkpflegewerk sowie die aus diesem Konzept zum Erhalt des Parks resultierenden Umsetzungsschritte und aktuellen Baumaßnahmen im Stadtpark.

Die LWL-Denkmalpfleger stellten das Bochumer Parkpflege-Konzept als zukunftsweisendes Pilotprojekt heraus. ¿Der Bochumer Stadtpark, der von uns auch als Denkmal des Monats Mai ausgezeichnet wurde, kann mit seinem Parkpflegekonzept weiteren Kommunen als Beispiel für den konservatorischen und nachhaltigen Umgang mit historischen Freiräumen dienen¿, lobte Dr. Dorothee Boesler, Referatsleiterin in der LWL-Denkmalpflege. Die Ergebnisse des Bochumer Pflegewerks wurden deswegen von der LWL-Denkmalpflege-, Landschafts- und Baukultur in der Informationsbroschüre ¿Parkpflegewerke. Konzepte für historische Freiräume¿ zusammengefasst.

Weiter erläuterte sie die Vorteile von Parkpflegekonzepten: ¿Viele historische Parks und Gärten sind durch reduzierte oder unzureichende Pflege, aber auch durch Stürme so verändert, dass die ursprüngliche Substanz, Strukturvielfalt und das Raumerlebnis nach und nach verloren gehen.¿ Parkpflegekonzepte würden die notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen sowie die für die denkmalgerechte Nutzung und Weiterentwicklung einer Anlage gebotenen denkmalgerechten Pflege- und Instandsetzungsmaßnahmen konkret darstellen. ¿Solche Konzepte sind damit ein wertvolles und zukunftsweisendes Instrument gegen den schleichenden Verfall¿, betonte Boesler.

Welche Erkenntnisse und Maßnahmen aus dem Bochumer Parkpflegewerk resultieren, erfuhren die Teilnehmer der LWL-Veranstaltung bei einem Rundgang durch Park von Susanne Weisser, der Verfasserin des Pflegewerkes. Die Landschaftsarchitektin erklärte an verschiedenen Stationen die wichtigsten historischen Bestandteile des Parks, deren Veränderungen im Laufe der rund 140-jährigen Parkgeschichte sowie die aus dem Pflegekonzept entwickelten Leitlinien für diese Bereiche. Sie wies auf abgeschlossene Baumaßnahmen, wie aufgestellte Bänke und Müllkörbe, sowie die durch LWL-Förderung nachgepflanzten Einzelbäume hin und zeigte die aktuellen Baustellen, an denen Wegabschnitte überarbeitet werden. ¿Vieles ist noch zu tun. Hierbei können Patenschaften oder bürgerschaftliches Engagement einen großen Beitrag leisten, wie beispielsweise die Initiative, die am ehemaligen Dahliengarten Beete neu gestaltet und bepflanzt hat¿, so Weisser.


Hintergrund:
Broschüre ¿Parkpflegewerke. Konzepte für historische Freiräume ¿ Der Bochumer Stadtpark¿

Die Stadt Bochum will mit Hilfe des Parkpflegewerkes den historisch bedeutenden Freiraum langfristig nach denkmalpflegerischen Grundsätzen pflegen und erhalten. Die Ergebnisse des Parkpflegewerkes hat die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in der Broschüre ¿Parkpflegewerke. Konzepte für historische Freiräume¿ zusammengefasst. Am Bochumer Beispiel zeigt die Broschüre, welche Methoden und Möglichkeiten ein wissenschaftliches Parkpflegekonzept für den konservatorischen und nachhaltigen Umgang mit historischen Freiräumen bietet. ¿Mit der Broschüre möchten wir dazu ermuntern, für möglichst viele unter Denkmalschutz stehende historische Freiräume Parkpflegewerke erarbeiten zu lassen. Eine finanzielle Förderung der Aufstellung und Umsetzung von Parkpflegewerken ist möglich¿, erläutert Boesler.

Die Broschüre steht unter http://www.lwl.org/neuerscheinungen zum Download bereit.
Mehr zum Stadtpark unter http://www.lwl.org/dlbw/service/denkmal-des-monats.


Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Um den historischen Wert des 1876 entstandenen Stadt-parks trotz Sturmschäden und veränderter Pflege erhalten zu können hat die Stadt Bochum ein Parkpflegewerk erstellen lassen.
Foto: Oktober/R. Wynands

Foto zur Mitteilung
Im ersten Bauabschnitt bekam der Bereich oberhalb des Rosengartens eine neuen Wegedecke sowie Holzbänke und einen krähensicheren Papierkorb.
Foto: S. Weisser

Foto zur Mitteilung
Die erhöhte Fläche und der Baumbestand des historischen Turnplatzes sollen erhalten bleiben. Ein Baum konnte hier durch eine LWL-Förderung nachgepflanzt werden.
Foto: S. Weisser

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Der Spielbereich auf der großen Parkwiese soll überarbei¬tet werden, dabei soll Spielplatzpavillon aus den 1950er-Jahren erhalten werden.
Foto: S. Weisser

Foto zur Mitteilung
Dr. Hans Hanke, Vorsitzender der Kortum-Gesellschaft Bochum, LWL-Gartendenkmalpfleger Uwe Siekmann, Michael Grothe vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum, Landschaftsarchitektin Susanne Weisser und Dr. Dorothee Boesler, Referatsleiterin der LWL-Denkmalpflege, diskutierten mit den Teilnehmern über das gartenkulturelle Erbe Westfalens. Foto: LWL/Bodi


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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