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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 04.05.16

Objekt des Monats: Das Toilettenpapier
Sonderausstellung ¿Scheiße sagt man nicht!¿ im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Detmold (lwl). In der Sonderausstellung ¿Scheiße sagt man nicht!¿ im LWL-Freilichtmuseum Detmold gibt es in diesem Jahr eine Vielzahl kleiner Alltagshelden zu sehen, die die Hygiene erleichtern. Ein ganz wichtiger Helfer, der jeden Tag mehrmals zum Einsatz kommt, ist das Toilettenpapier. Doch seit wann gibt es diesen Hygieneartikel? Diese Frage beantwortet die Ausstellungskuratorin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Janina Raub.

In der Antike nutzte man meist flache Steine oder Tonscherben, die man in kleinen Säckchen mitführen konnte. Im alten Rom gab es die berühmten Gemeinschaftslatrinen ¿ und Sklaven, die ihren Herren mit auf Stangen gespießten Schwämmen den Allerwertesten säuberten. Solche Schwämme wurden dabei in Wasser oder Essig getränkt. Das erste ¿Papier¿ kann im 9. Jahrhundert n. Chr. in China nachgewiesen werden. Vermutlich wurde dieses teure Gut jedoch nur bei Hofe verwendet. Eine Verbreitung im arabischen Raum zu dieser Zeit ist ebenfalls möglich. Weitere Hilfsmittel zur Reinigung waren Stroh, Gras, Moos, Blätter, eben alles, was die Natur hergab. Eine vornehme Dame des 18. Jahrhunderts nutzte jedoch lieber ein spitzenbesetztes Tuch, das anschließend zur Wiederverwendung gereinigt werden musste.

Der Amerikaner Joseph Gayetti gilt als der ¿Erfinder¿ des Toilettenpapiers. Er bot es ¿ wenn auch nicht sehr erfolgreich ¿ Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA als Einzelblätter in Schachteln an. In der Neuzeit weit verbreitet war die Nutzung von Zeitungspapier, das in Stücke gerissen und mit einem Haken oder Bindfaden zusammengehalten wurde, dieses ¿Toilettenpapier¿ wurde bis in die 1970er Jahre genutzt. Das perforierte Papier auf der Rolle als Massenware gibt es erst seit dem späten 19.

Jahrhundert, erstmals in Großbritannien. In den 1920er Jahren entstanden die ersten Toilettenpapierfabriken in Deutschland. Das weiche Tissue-Papier gibt es seit den 1950er Jahren. Seitdem ist aus dem einstigen Luxusartikel ein Alltagsprodukt geworden.
Wer sich die verschiedenen Toilettenpapiersorten und weitere interessante Objekte rund um das sogenannte ¿stille Örtchen¿ ansehen möchte, hat noch bis zum 30. Oktober in der Sonderausstellung ¿Scheiße sagt man nicht!¿ im LWL-Freilichtmuseum Detmold die Gelegenheit dazu.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
¿Du kannst mich mal blattweise.¿ Heute sind die Regale im Supermarkt prall gefüllt mit den verschiedensten Toilettenpapieren. Ein paar Beispiele sind in der Sonderausstellung ¿Scheiße sagt man nicht!¿ im LWL-Freilichtmuseum Detmold zu sehen.
Foto: LWL/Stiewe

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Das Toilettenpapier Goliath war vermutlich eines der ersten Papiere auf der Rolle, die in Deutschland produziert wurden. Es war noch nicht sehr hautschmeichelnd.
Foto: LWL/Stiewe

Foto zur Mitteilung
Hakle Perlkrepp von 1965.
Foto: LWL/Feldmann


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