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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 12.06.15
Erzählcafé: Gustav Kopka, der Serienmöbel-Pionier
Begleitveranstaltung zur Ausstellung ¿In Serie¿ im LWL-Ziegeleimuseum Lage
Lage (lwl). Als Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung ¿In Serie ¿ 150 Jahre Möbelindustrie in Westfalen¿ (bis 4. Oktober) geben Experte und ¿Kopka-Sammler¿ Manfred Pirscher und der Herforder Stadtarchivar Christoph Laue Einblicke in die Anfänge der Möbelindustrie in der Region und erklären, was die Firma Kopka für Ostwestfalen-Lippe bedeutete. Zum Erzählcafé am Sonntag (21.6.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Interessierte um 14 Uhr in sein Industriemuseum Ziegelei Lage ein.
Gustav Kopka gründete das Herforder Unternehmen, das später eine Möbelfabrik werden sollte, bereits 1861. Er erkannte die florierende Industrie des Ruhrgebiets und den dortigen Bedarf der Arbeiter an preisgünstigen Möbeln. In Berlin hatte Kopka gesehen, dass sich Möbel nicht nur als Einzelanfertigung beim Tischler herstellen lassen, sondern auch als Serienfertigung möglich waren. Dieses System der arbeitsteiligen Herstellung brachte er in die Region und gab so den Anstoß für diesen Wirtschaftszweig in Westfalen.
Die Ausstellung im LWL-Ziegeleimuseum Lage zeigt Gründerzeitküchenschränke aus dem 19. Jahrhundert, lippische ¿Wertmöbel¿ aus massivem Nussbaum, die erste Anbauküche der Firma Poggenpohl ¿form 1000¿, einen Schrank aus der Zeit des Gelsenkirchener Barocks, die Schlafzimmermode der 1970er und das bekannte Designsofa ¿Conseta¿ der Firma COR aus Rheda-Wiedenbrück, das seit über 50 Jahren hergestellt wird. 17 Figurinen mit Kleidern aus der jeweiligen Zeit verdeutlichen den Modegeschmack der Bevölkerung in Westfalen.
Hintergrund:
Seit 150 Jahren ist Westfalen die Möbelregion Deutschlands. Fast alle großen Hersteller von Küchen-, Schlaf- und Wohnzimmermöbeln hatten oder haben hier ihren Sitz. Viele Möbelfabriken entstanden aus kleinen handwerklichen Familienbetrieben in Zuge des Niedergangs des vorindustriellen Leinengewerbes Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Kunden waren die Arbeiter der aufstrebenden Industrielandschaften des Ruhrgebiets, Berlins und Sachsens. Diese Arbeiter besaßen Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals genügend Kapital, um in die Anschaffung von Möbeln zu investieren. Um diesen Bedarf zu decken, gingen die westfälischen Möbelhersteller schrittweise von handwerklicher Einzelarbeit zu maschineller Serienfertigung über.
Der Eintritt zur Veranstaltung im Museumscafé ist frei.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Elisa Groß, LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage, Tel. 0151- 40635013
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