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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 25.11.14

Münster ist wieder Otter-Land
Der Fischotter breitet sich in Westfalen aus

Münster (lwl). Seit Mitte des 20. Jahrhunderts war der Fischotter in Westfalen ausgestorben. Nun kehrt er mit großen Sätzen zurück: Ein Wissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat frische Spuren und Kot von Fischottern an der Aa in Münster entdeckt.

¿Jetzt sind Fischotter erstmals im Stadtgebiet von Münster sowie im Einzugsgebiet der Ems wieder aufgetaucht¿ sagt Dr. Jan Ole Kriegs, Biologe am LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Er hat die frischen Spuren entdeckt. ¿Auch nahe der Außenstelle des Museums am Heiligen Meer bei Recke im Kreis Steinfurt sind uns Otter vor die Fotofalle getappt - eine kleine Sensation¿, sagt Kriegs.

Seit dem Jahr 2009 ist eine kleine Population im zentralen und westlichen Münsterland bekannt, die durch die Biologische Station im Kreis Recklinghausen und das LWL-Museum für Naturkunde in Münster überwacht wird. Eine Ausbreitung in größere Flüsse wie die Lippe, die Berkel oder die Dinkel konnten die Forscher bereits nachweisen.

Gemeinsam mit Anne Schulze Niehoff von der Unteren Landschaftsbehörde im Kreis Warendorf und Christian Göcking von der NABU-Naturschutzstation Münsterland hat Kriegs auch Otter an einigen Gewässern im nördlichen Kreis Warendorf aufgespürt. Christian Göcking: ¿Das hätte ich kaum für möglich gehalten.¿

Doch warum breitet sich der Fischotter wieder aus? Zwei wichtige Grundvoraussetzungen für den Otter sind erfüllt, weiß Anne Schulze Niehoff: ¿Er steht unter strengem Schutz gemäß Bundesnaturschutzgesetz und findet genügend Nahrung in den Bächen und Gräben des Münsterlandes." In Sachen Gefährdung des Fischotters, kann aber noch keine Entwarnung gegeben werden, so Göcking: ¿Um dem Otter und vielen anderen Arten wieder gute Bedingungen in unserer Gegend zu bieten, muss noch viel passieren. Mit ersten Renaturierungen sind wir aber schon auf einem guten Weg.¿

Die Zoologen werden die Entwicklung der Fischotter-Bestände in Nordrhein-Westfalen auch künftig weiter überwachen. Derzeit überholt der Fischotter die Forscher regelrecht: ¿Wir haben gerade eine Veröffentlichung zur aktuellen Verbreitung des Fischotters in NRW im Druck ¿ da kommen schon wieder neue Nachweise, und die Veröffentlichung ist bereits teilweise veraltet.¿ sagt Kriegs. Für 2015 ist außerdem ein Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens geplant. Auf der Homepage soll sich jeder Internet-Nutzer über die aktuelle und die vergangene Verbreitung der Säugetierarten im Lande, so auch die des Fischotters, informieren können.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Der Fischotter wurde von dem Wissenschaftler Dr. Jan Ole Kriegs jetzt erstmals wieder in Münster nachgewiesen.
Foto LWL/Steinweg

Foto zur Mitteilung
Der Fischotter ist nach Münster zurückgekehrt (hier ein Präparat).
Foto LWL/Steinweg

Foto zur Mitteilung
Gemeinsam mit Christian Göcking von der NABU-Naturschutzstation Münsterland und Anne Schulze Niehoff von der Unteren Landschaftsbehörde (Kreis Warendorf) konnte Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde jüngst auch Otter im nördlichen Kreis Warendorf aufspüren.
Foto LWL/Steinweg

Foto zur Mitteilung
Schulze Niehoff, Göcking und Kriegs (v.li.) kontrollieren eine Fotofalle im Kreis Warendorf.
Foto LWL/Steinweg

Foto zur Mitteilung
Ein Fischotter konnte mit einer Fotofalle am Heiligen Meer im Kreis Steinfurt aufgenommen werden.
Foto: LWL/Lindenschmidt

Foto zur Mitteilung
Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde bringt eine Fotofalle unter einer Brücke an.
Foto LWL/Steinweg


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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