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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 08.08.14

Dinos kommen zurück ins LWL-Museum für Naturkunde
Präparatorin modelliert kleinsten Dinosaurier ¿Dexi¿

Münster (lwl). Die Dinosaurier kommen zurück ins LWL-Museum für Naturkunde: Ab dem 26. September zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster die neue Ausstellung ¿Dinosaurier ¿ Die Urzeit lebt!¿. Höhepunkte der Dino-Schau sind die nach neuesten Forschungsergebnissen rekonstruierten Modelle von kleinen Raubdinosauriern - mit einem prächtigen Federkleid.
Die präparationstechnische Volontärin beim LWL, Svenja Hold, steckt schon mitten in den Vorbereitungen für die Rückkehr der Riesen. Gerade jedoch hat Hold hat das Modell eines sehr kleinen, mindestens 152 Millionen Jahre alten Dinosauriers fertig gestellt. Sie hat den etwa taubengroßen Dinosaurier ¿Dexi¿ getauft, abgeleitet von seinem Namen Epidexipteryx.

Der 22 Zentimeter hohe und 45 Zentimeter lange Dinosaurier ist nicht zu unterschätzen. Spitze, nach vorne geneigte Zähnchen schauen aus seinem Maul. Hold erklärt: ¿Vom Körperwuchs gehört er zu den kleinsten Dinosauriern weltweit. Aber er war ein Raubsaurier und hat genauso wie seine großen Verwandten andere Tiere gefressen, vermutlich Insekten oder kleine Wirbeltiere.¿

Für das Modell, von der Rohform bis zur Befiederung und Bemalung benötigte die junge Präparatorin rund drei Monate. Hold: ¿Das Besondere an Dexi: Er ist fast am ganzen Körper befiedert und trägt vier auffällig verlängerte Federn am Schwanz. Fliegen konnte er allerdings nicht. Außerdem hat er erstaunlich lange Finger, mit denen er zu Lebzeiten wahrscheinlich nach Insekten gefischt hat und an Bäumen hochklettern konnte.¿

Das Modell folgt wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ein versteinerter Skelettfund aus dem Mittel- bis Oberjura wurde vor einigen Jahren in China ausgegraben und geborgen. Damit dürfte der Saurier etwa zwischen 167 und 152 Millionen Jahre alt sein. Die wissenschaftlichen Daten der Gesteinsplatte dienten der Präparatorin als Vorlage. Neben den Fossilfunden nutzte die LWL-Mitarbeiterin Fotos von Skeletten oder Rekonstruktionen aus Büchern und dem Internet sowie Vorlagen von heute lebenden Tieren. Die Präparatorin hat damit das gemacht, was der rote Faden der neuen Dino-Ausstellung sein wird: Sie ist dem Prinzip des ¿Aktualismus¿ gefolgt und hat von heute lebenden Tieren Rückschlüsse auf ausgestorbenen Tiere gezogen.

Svenja Hold erklärt: ¿Ich habe so ein befiedertes Raubsauriermodell zuvor noch nie hergestellt. Daher war das für mich eine besondere Herausforderung. Die Körperproportionen, die nach vorne geneigten Zähne, seine unförmigen, riesigen Beine und Arme, all das sollte stimmig sein.¿ In der Ausstellung wird der kleine Dinosaurier die Besucher in einer Vitrine aus einer kleinen Waldszene heraus von einer etwas angehobenen Position auf einem Baumstamm direkt anschauen. ¿Dexi wird mit weit aufgesperrtem Maul zu sehen sein. Ich habe mir überlegt: Wenn er schon so klein ist, dann soll er die Besucher quasi anschreien und dadurch ihre Aufmerksamkeit erregen.¿ Die LWL-Mitarbeiterin wird die Vitrine in den nächsten Wochen bis zur Ausstellungseröffnung selbst bestücken und ihr Projekt vollenden.

Hintergrund zur Ausstellung:
Die Ausstellung ¿Dinosaurier ¿ Die Urzeit lebt!¿ ist ab dem 26. September dauerhaft im LWL-Museum für Naturkunde Münster zu sehen. Auf einer Fläche von über 850 Quadratmetern erfahren Besucher Spannendes zum Leben und zur Evolution von Dinosauriern und anderen Tieren der Urzeit. Begleitend zur Ausstellung bietet das LWL-Museum ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene, literarische Rundgänge (ab Januar 2015) durch die Ausstellung sowie Begleitvorträge.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die geologische Präparatorin Svenja Hold hat in mühevoller Arbeit den kleinen Dinosaurier Dexi für die neue Dinosaurierausstellung in Münster angefertigt.
Foto: LWL/Fialla

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Mit einer Skizze vom geplanten Dinosauriermodell gingen die Arbeiten der LWL-Präparatorin los.
Foto: LWL/Hold

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Zunächst wurde der Körper des kleinen Dinosauriers aus Holzwolle und Faden ¿gewickelt¿.
Foto: LWL/Hold

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Nach dem ¿Wickeln¿ wurde der Körper des Modells mit Knetharz ausgeformt und modelliert. Der Kopf wurde extra modelliert und mit kleinen Zähnchen und den Augen versehen.
Foto: LWL/Hold

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Verschiedene Sorten von Federn unterschiedlicher Vögel sowie die Füße von einer Taube wurden für das Modell genutzt.
Fotos: LWL/Hold

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Nachdem der Körper koloriert war, wurden die ebenfalls eingefärbten Federn einzeln angebracht.
Foto: LWL/Hold

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Das Modell des Epidexipteryx wird ein Höhepunkt der neuen Ausstellung des LWL-Museums für Naturkunde in Münster sein.
Foto: LWL/Fialla


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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