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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 08.07.14
Fußballpilger auf dem Weg nach Rom
Friedrich auf der Heiden besucht nicht nur geistliche Pilgerstätten/ Dalheimer Exponat geht mit auf die Reise
Lichtenau-Dalheim (lwl). Erkennungszeichen sind Fußballtrikot und eine Kette mit dem Tau-Kreuz, seine Ziele der Kölner Dom und das Stadion in Dortmund: Friedrich auf der Heiden ist ein Fußballpilger. Zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs von Paderborn bis nach Rom besucht er nicht nur geistliche sondern auch sportliche Pilgerstätten wie zum Beispiel das Schweizer Wankdorfstadion (¿Wunder von Bern¿). Kurz vorm Finale der Fußball-Weltmeisterschaft zieht es den Paderborner am Samstag nun wieder in die Ferne.
Zeugen seiner besonderen Reisetätigkeit zwischen Fußball und Religion sind ein Pilgerpass und ein besonderes ¿Pilgertrikot¿, die bis zum Wochenende in der Ausstellung ¿Im Fußballhimmel und auf Erden¿ im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur der Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) zu sehen waren. Kurz vor dem Beginn der Reise händigte ihm Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky die Exponate gestern wieder aus.
Am Beginn der besonderen Reisen von Friedrich auf der Heiden stand weniger der Fußball als vielmehr der Pilger, berichtet der 55-Jährige: ¿Und es war der Wunsch es auf dem klassischen Wege von Paderborn nach Rom aus eigener Kraft zu schaffen.¿ Doch dann kam ihm ziemlich schnell der Fußball dazwischen. 2013 unterwegs auf dem Jakobsweg, führte ihn dieser nämlich nicht nur an St. Maria zur Wiese in Soest, sondern auch am Dortmunder Signal Iduna Park vorbei. Da war der Fußballpilger geboren.
Seitdem zieren auf der Heidens offiziellen Pilgerpass nicht nur die Stempel von Kirchen, Klöstern und Kathedralen, sondern auch die der Fußballstadien an seinem Weg ¿ wie der des Schweizer Wankdorfstadions, 1954 Schauplatz des ¿Wunders von Bern¿. Doch ¿der verrückte Deutsche¿ ¿ wie ihn die Damen in der dortigen Geschäftsstelle tauften ¿ sammelt auf seinen Reisen nicht nur ¿Stempelis¿ ¿ wie die Schweizerinnen vermuteten. Er ist auch keiner der klassischen ¿Groundhopper¿, jene Fußballfans, die in ihrem Leben möglichst viele Stadien bereist haben wollen. Auf der Heidens Pilgerreisen verbinden Fußball und Religion. Und dabei werde besonders eine Gemeinsamkeit von Fußball und Religion deutlich, berichtet der studierte Theologe: ¿Ich habe gelernt, dass Fußball wie auch Religion die Kraft haben, Menschen über alle Unterschiede hinweg zu verbinden.¿ Und so gehören zu seinem Unterwegssein auch die zahlreichen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen.
Auf seiner aktuellen Etappe Richtung Rom erwarten den erprobten Marathonläufer nun 350 Kilometer Fußmarsch. Start ist am Samstag in Lausanne, dann geht es zehn Tage lang nach Süden über die Alpen bis nach Vercelli, in der Nähe von Mailand. 2015 will auf der Heiden dann nach zwei weiteren Etappen in Rom sein.
Doch woran erkennt man einen echten Fußballpilger? Zur Berufskleidung gehört zum einen das klassische Trikot. Aktuell im Rucksack befinden sich bereits unter anderem die Leibchen des SC Paderborn und der Dortmunder Borussia sowie das des argentinischen Erstligisten Atlético San Lorenzo de Almagro, des Lieblingsvereins von Papst Franziskus, das sogar ein Bild des Papstes ziert (s. Foto). Unterwegs werden dann weitere Trikots dazukommen, darunter die Leibchen aus Turin und Mailand. ¿Da gibt es ja jeweils zwei Vereine¿, freut sich auf der Heiden auf gleich vier neue Trikots und jede Menge neue Stempel im Pass. Neben den berühmten Anlaufstationen mit religiösem Hintergrund plant auf der Heiden zum Beispiel Station zu machen beim Stadio San Siro in Mailand (heute: Giuseppe-Meazza-Stadion), das den Namen den Heiligen Syrus, Bischof in Pavia, trägt.
Die Montur des Fußballpilgers komplett macht ein Rosenkranz. Den bekam auf der Heiden bei der Erteilung des Reisesegens für den Fußballpilger im heimischen Wohnzimmer durch den örtlichen Pfarrer.
Die Ausstellung ¿Im Fußballhimmel und auf Erden. Was Fußball und Religion verbindet¿ ist noch bis 14. September zu sehen. Nach der Rückkehr des Fußballpilgers werden dort auch Trikot und Pass wieder gezeigt. Solange treten sogenannte Tschutli-Bilder, alternative Fußballsammelbildchen zur WM, an ihren Platz. Sie zeigen unter anderem die Spieler der spanischen Nationalmannschaft kunstvoll porträtiert im Stil von Kirchenfenstern und mit Heiligenscheinen versehen.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Elisabeth Fisch, Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Telefon: 05292 931-9113
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