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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 12.06.14
Wie Hattingen hungerte
Vortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte
Hattingen (lwl). Am Freitag, 13. Juni, um 19.30 Uhr berichtet der Historiker Martin Neiß in seinem Vortrag über die Hungerkatastrophe des Ersten Weltkrieges und ihre Auswirkungen auf das Leben in Hattingen. Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung ¿Stahl und Moral. Die Henrichshütte im Krieg 1914-1945¿, die bis 9. November im Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
Die Lebensmittelknappheit im Ersten Weltkrieg traf die Bevölkerung besonders hart, da sich zuvor die Ernährungslage deutlich verbessert hatte. Hungern musste im deutschen Reichsgebiet zu Beginn des 19. Jahrhunderts kaum noch jemand. Dagegen ging es in den Jahren 1917/18 um das nackte Überleben. Das Pilzesammeln wurde zum Volkssport und der Kleingartenbau war für die Bevölkerung längst lebensnotwendig geworden. Die Industrie war aufgefordert, für jedes Produkt, das nicht ausreichend vorhanden war, einen adäquaten Ersatz zu finden, was mehr oder weniger gut gelang. Das Resultat waren alltägliche Gammelfleischskandale und Wurst mit Wasserstoffperoxyd.
Martin Neiß stellt in seinem Vortrag die Auswirkungen der Hungerkatastrophe auf das Leben der Menschen in Hattingen dar und beschreibt genutzte Strategien, um dem gröbsten Mangel entgegenzuwirken.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
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