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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 18.09.13

Interdisziplinäres Kolloquium der LWL-Archäologie für Westfalen:
Forscher gehen Bestattungsriten der Römer auf den Grund

Münster (lwl). In ihrer Masse und auch in ihrer Qualität sind diese römischen Schnitzereien einmalig: Experten aus Deutschland und aus der Schweiz haben sich im Rahmen eines Kolloquiums beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster noch tiefgründiger mit der spektakulären Kunst beschäftigt, die in Haltern den Verstorbenen vor 2.000 Jahren mit in den Tod gegeben wurden.

Aus Tierknochen wurden die Schnitzereien kunstvoll angefertigt und verzierten die bei den römischen Bestattungen verwendeten Totenbetten. Auf diesen so genannten Klinen verbrannten die Römer ihre Verstorbenen. Die Archäologen, Archäozoologen und Restauratoren aus Basel, Trier Köln, München und Münster beschäftigten sich jetzt im Rahmen ihres Treffens in der Speicherstadt in Münster-Coerde mit der Herkunft der Knochen, die für diese spektakuläre Kunstgattung verwendet wurden. Untersuchungen ergaben, dass als Grundlage offenbar Knochen von großen Rindern verwendet wurden.

Das Römische Gräberfeld in Haltern hat schon viele wichtige Erkenntnisse für die Forschung geliefert. Die Funde und Befunde haben insbesondere zur Klärung von Fragen für die Zeit der römischen Angriffskriege rechts des Rheins unter Augustus beigetragen. Auch die Diskussionen und Gespräche im Rahmen dieses interdisziplinären Treffens erbrachten neue Einblicke, die in die derzeit laufende und durch die Deutsche Forschungsgesellschaft unterstützte Auswertung einfließen werden.


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die Teilnehmer des Kolloquiums zu den Funden aus dem römischen Gräberfeld in Haltern:Vorderer Reihe v.l.n.r.: PD Dr. Sabine Deschler-Erb (Universität Basel), Dr. Rosemarie Cordie (Universität Trier), Sandra Amman (Universität Basel); hintere Reihe, v.l.n.r.: Dr. Hubert Berke (Köln), Dirk Sander (LWL-Archäologie für Westfalen), Dr. Stephan Berke (Universität Trier), PD Dr. habil. Wolf-Rüdiger Teegen (Universität München).
Foto: Universität Trier / Dr. Stephan Berke)

Foto zur Mitteilung
Schnitzereien wie diese wurden den Verstorbenen in den römischen Nekropolen in Haltern mit in den Tod gegeben.
Foto: LWL/Stefan Brentführer


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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