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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 06.08.13

¿Sex und Evolution¿ ¿ Hirschpaar als Hingucker
Präparatoren bereiten neue Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde vor

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt ab dem 11. Oktober 2013 die neue Sonderausstellung ¿Sex und Evolution¿ im LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Die Besucher bekommen Einblicke in die verschiedensten Facetten der sexuellen Fortpflanzung im Tier-und Pflanzenreich und deren Bedeutung für die Evolution. Das größte Ausstellungsstück wurde eigens für die neue Schau angefertigt und ist jetzt schon fertig aufgebaut.

Bereits im Sommer 2012 begannen der zoologische Präparator Rudolf Loheide gemeinsam mit der präparationstechnischen Volontärin Jacqueline Winkler die beiden größten Tierpräparate anzufertigen. Sie zeigen eine Hirschkuh und einen Hirsch bei der Paarung. ¿Die beiden Hirsche sind unser größtes und aufwändigstes Präparat. Sie werden ganz sicher ein Hingucker¿, freut sich Ausstellungsmacherin Lisa Klepfer. ¿Die Tiere werden im Eingangsbereich der Sonderausstellung zu sehen sein und machen dort auf eine grundsätzliche Frage aufmerksam: Warum pflanzt sich die Mehrheit der Lebewesen auf unserer Erde sexuell fort und nicht auf andere Weise? Die Besucher erfahren in der Ausstellung, wie Evolutionsbiologen diese Frage beantworten und lernen alternative Fortpflanzungsarten kennen¿, erklärt die Wissenschaftlerin.

Für die Präparation wurde den Rothirschen zunächst die Haut abgezogen. ¿Die Haut des männlichen Hirsches riecht besonders streng. Der Gestank ist typisch für die Brunftzeit¿, erklärt Präparator Rudolf Loheide. Bevor die Hirschhäute zum Gerben bereit waren, mussten sie durch das Einmassieren von Salz entwässert werden. Nach knapp zwei Monaten beim Gerber waren die Häute haltbar und hatten ihren Geruch verloren. Anschließend wurden sie auf ein vorgefertigtes Modell aufgezogen. Mit Nadel und Faden nähten Loheide und Winkler die Haut auf dem Modell zusammen. Die Nähte sind an unauffälligen Stellen gesetzt und für den Betrachter nur schwer erkennbar. Das acht Kilogramm schwere Geweih wurde auf dem Kopf des Hirsches an einer Holzplatte befestigt, die fest mit dem Kopf des Hirsches verbunden ist. Als letzten Arbeitsschritt setzte Loheide die braunen Kunststoffaugen in den Hirschkopf ein. Nun stehen die beiden Tiere im Eingangsbereich der Ausstellung und warten auf deren Eröffnung ¿ und auf viele Besucher.

Hintergrund zur Ausstellung:
Die Sonderausstellung ¿Sex und Evolution¿ wird vom 11. Oktober 2013 bis zum 19. Oktober 2014 im LWL-Museum für Naturkunde Münster zu sehen sein. Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern präsentiert das LWL-Museum für Naturkunde das Thema ¿Sex¿ als Motor der Evolution. Begleitend zur Sonderausstellung läuft ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche. Abgerundet wird das Angebot durch attraktive Führungskonzepte für Erwachsene. Zusätzlich sind ab Januar 2014 wieder literarische Rundgänge durch die Ausstellung sowie Begleitvorträge geplant.

Geöffnet hat das Museum an der Sentruper Str. 285 in Münster von dienstags bis sonntags, 9-18 Uhr.


Pressekontakt:
Moritz Leetz, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Ein "große" Aufgabe liegt vor den Präparatoren Rudolg Loheide und Jaqueline Winkler. Sie erstellen das größte Exponat der neuen Sonderausstellung.
Foto: LWL/Oblonczyk

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Gesichtskosmetik am fertigen Hirschkopf, der auch schon sein Geweih trägt.
Foto: LWL/Oblonczyk

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Anzugprobe! Die gegerbte Haut wird über den PU-Schaum-Modellkörper des Hirsches gezogen und geschaut, ob sie passt.
Foto: LWL/Oblonczyk

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Näharbeit - mit feinen Stichen werden die Felle über die Modellkörper genäht, möglichst so, dass der Betrachter später nichts von den Nähten sieht.
Foto: LWL/Oblonczyk

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Geschafft! Letzte Hand legt Tierpräparator Rudolf Loheide an die nun in der Ausstellung postierten Hirsche.
Foto: LWL/Oblonczyk

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Auch der Hirschkuh wird das Fell über die Ohren gezogen, damit eine Anpassung vorgenommen werden kann.
Foto: LWL/Oblonczyk


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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