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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 17.04.13

Hilla Becher - Leben für die Fotografie
Salon ¿Frauenbilder¿ im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Witten (lwl). Meist werden sie in einem Atemzug genannt: Bernd und Hilla Becher. Ihr Leben galt der Fotografie. Dem weiblichen Part des berühmten Künstlerpaares widmet sich der nächste Salon ¿Frauenbilder¿ am Donnerstag, 25. April, auf der Zeche Nachtigall. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt dazu um 18.15 Uhr in sein Wittener Industriemuseum ein.

Die Bechers haben tausende Aufnahmen von Industrieanlagen weltweit gemacht; die meisten der Objekte sind heute nicht mehr vorhanden. ¿Im Grunde ist unsere Photographie eine Art Geschichtsschreibung.¿ So beschrieb Hilla Becher den dokumentarischen Wert des gemeinsamen Werks. ¿Als wir merkten, dass die Industriebauten verschwinden, haben wir sie mit dem Fotoapparat festgehalten. Es war wie eine Verpflichtung für uns.¿

Ihre Ausbildung absolvierte die heute 78-Jährige im renommierten ¿Photographenatelier Eichgrün¿ in ihrer Geburtsstadt Potsdam. Vorbild war ihre Mutter, die ebenfalls als Fotografin arbeitete. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2007 hat Hilla Becher das gemeinsame Werk fortgesetzt. Sie begleitete Ausstellungen der Becher-Bilder in Prag, New-York, Wien, München oder Bottrop und nahm auch neue Projekte in Angriff. So führte die letzte Fotoreise 2012 nach Frankreich, wo sie Wassertürme fotografierte.

Im Mittelpunkt des Salons ¿Frauenbilder¿ steht der Dokumentarfilm "Die Fotografen Bernd und Hilla Becher" der Filmemacherin Marianne Kapfer von 2011. Die Nichte von Hilla Becher hat ein sehr persönliches Porträt des Paares geschaffen. In freimütigen Originaltönen verraten die Bechers viel über den gemeinsamen Arbeitsprozess. Auch Sohn Max Becher berichtet über seine Kindheit unterwegs auf Fotoreisen mit seinen Eltern. Die sachliche Schwarzweiß-Fotografie des Ehepaares wird im Film mit vielen Beispielen auch aus dem Ruhrgebiet vorgestellt, häufig kontrastiert mit Filmbildern der ehemaligen Industrieanlagen von heute.

Dr. Anne Kugler-Mühlhofer und Ingrid Telsemeyer, wissenschaftliche Referentinnen des LWL-Industriemuseums, gehen in ihrer Einführung zu Leben und Werk Hilla Bechers auch auf die Bedeutung des Fotografenpaares für die Rettung der Maschinenhalle der Zeche Zollern II/IV in Dortmund ein. Sie galt in den 1960er Jahren als Initialzündung für die Industriedenkmalpflege in Deutschland.


Der Salon ¿Frauenbilder¿ ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Ausstellung ¿Albert Renger-Patsch. Industriefotografien für Schott¿, die noch bis zum 2. Juni 2014 im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall läuft.

Der Eintritt zu der rund zweistündigen Veranstaltung ist frei. Parkplätze stehen auf dem Museumsgelände, Nachtigallstraße 35, zur Verfügung.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katharina Hennig, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Telefon: 02302 93664-20.
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Bildzeile: Hilla Becher in Prag.
Foto: Marianne Kapfer, 2012


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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