URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm27328
Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 12.06.12
Museumsführung in Gebärdensprache
Im ehemaligen Kloster Dalheim werden Kultur und Alltag eines Klosters erfahrbar
Lichtenau-Dalheim (lwl). Wer in ein Kloster eintritt, der lässt seine bisherige Existenz hinter sich und beginnt in der klösterlichen Gemeinschaft ein ganz neues Leben. Über die Regeln und den Alltag eines Lebens hinter Klostermauern informiert eine öffentliche Führung am Sonntag, 1. Juli, um 15 Uhr im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Stiftung Kloster Dalheim. Das Besondere: Der rund 1,5-stündige Rundgang durch die historische Klausur des ehemaligen Klosters in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) findet in Gebärdensprache statt. Ralf Kirchhoff ¿ Sozialpädagoge und selbst gehörlos ¿ leitet die Führung.
Seit mehr als 500 Jahren wird das Kloster Dalheim von einer über 1.000 Meter langen Mauer umschlossen. Sie zeugt bis heute davon, wie die Augustiner-Chorherren einst ihr Kloster von der Außenwelt abschirmten. Besonders gut geschützt war die Klausur (lat. claudere: schließen), jener Ort im Herzen des Klosters, der allein den Ordensleuten vorbehalten war.
Hier in der Klosterkirche, dem Kreuzgang und den angrenzenden Räumen fanden die Dalheimer Chorherren eine Welt, in der allein die Ordensregel zählte. Hier herrschte das Gebot des Schweigens, das Stundengebet bestimmte den Rhythmus des Tages, regelmäßige Fastenzeiten sicherten ¿das rechte Maß¿. Jede Arbeit hatte ihren Raum, jede Aufgabe ihre feste Stunde, alles Tun war auf Gott ausgerichtet.
Der Faszination und dem Alltag dieses klösterlichen Lebens zwischen ¿Ora et labora¿ (lat.: ¿Bete und arbeite¿) spürt die Dauerausstellung in der Klausur des ehemaligen Klosters Dalheim nach. Ausgehend von den historischen Gegebenheiten macht sie wichtige klösterliche Funktionsräume mithilfe von modernen Mitteln und Inszenierungen erlebbar. In der Schreibstube erfahren Besucher zum Beispiel, wie aufwändige Handschriften entstanden, und im klösterlichen Speisesaal probieren sie, wie die Ordensleute getreu ihrer Regeln bei den Mahlzeiten das rechte Maß bewahren sollten ¿ aber auch, welche Ausnahmen sie von der Regel fanden. Insgesamt laden elf Räume von der Kirche bis zum Vorratskeller ein, wesentliche Aspekte klösterlichen Lebens Schritt für Schritt kennenzulernen.
Für die Teilnahme an einer öffentlichen Führung (nicht für Gruppen) entstehen Kosten in Höhe von 2,50 Euro pro Person zzgl. Museumseintritt.
Unabhängig von diesem Termin können Gruppen individuelle Termine für eine Führung in Gebärdensprache vereinbaren. Die Kosten für eine 1,5-stündige Führung betragen 37,50 Euro. Hinzu kommt der Museumseintritt pro Person (Erwachsene 6 Euro, Gruppen ab 16 Personen 4,80 Euro, ermäßigt 3,50 Euro).
http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Maria Tillmann, Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Tel.: 05292/9319-114
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen