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Presse-Infos | Jugend und Schule
Mitteilung vom 30.03.12
Die Dienstälteste von 13.000 LWL-Beschäftigten erlebte fünf Schulleiter
Lucia Erfmann arbeitet seit 50 Jahren als Sekretärin in Büren
Büren (lwl). April 1962: In Deutschland-West herrscht Vollbeschäftigung hart am Arbeitskräftemangel. Im Hamburger ¿Star-Club¿ rocken die Beatles erstmals im späteren Erfolgsquartett. Und im ostwestfälischen Büren schließt das zarte Teenager-Mädchen Lucia (13) einen Verwaltungs-Lehrvertrag mit inzwischen 50 Jahren Haltekraft. Kein Scherz: Schulsekretärin Lucia Erfmann ist heute (1.4.2012) die Dienstälteste unter den rund 13.000 Beschäftigten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch wird der Jubilarin nach den Osterferien persönlich an ihrem Arbeitsplatz in Büren (Kreis Paderborn) gratulieren ¿ in der Moritz-von-Büren-Schule, LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation: ¿Lucia Erfmann verdient großen Respekt und Anerkennung für diese Lebensleistung¿, so Kirsch.
Als Lucia Erfmann sich beim LWL in der seinerzeit so genannten Taubstummenanstalt in Büren bewarb, war sie nach heutigen Maßstäben ungewöhnlich jung: ¿Nach acht Jahren Schulzeit in die Lehre zu gehen, war damals aber nichts Besonderes¿, sagt die jetzt 63-Jährige. Etwas skeptisch sei sie gewesen, aber ihr Vater ließ nicht locker. Die Aufnahmeprüfung für die Verwaltungslehre mit Diktat, Aufsatz und Mathematikaufgaben bestand sie ohne Probleme. Der formelle Starttermin 1.4. 1962 war ¿ wie 2012 auch ¿ ein Sonntag. So begann Jung-Lucia an einem Montag ihre jahrzehntelange LWL-Berufslaufbahn dort, wo sie heute noch ist ¿ im Schulsekretariat.
Mit 16 Jahren bestand Lucia Erfmann 1965 die Abschlussprüfung. Von da an arbeitete sie 45 Stunden pro Woche, wie damals üblich. ¿Ich war von 7.30 bis 17.30 Uhr in der Schule, auch samstags¿, erzählt die Bad Wünnenbergerin, die zusätzlich nach dem Dienst Zuhause in der Nebenerwerbslandwirtschaft ihrer Eltern half. Haushaltswesen, Rechnungswesen, das Auszahlen von Fahrgeld an die Schülerinnen und Schüler, die oft von sehr weit aus der Region anreisten und am Schulort bei Pflegeeltern untergebracht waren ¿ all das gehörte zu ihrem dienstlichen Aufgabenbereich. Lucia Erfmann heiratete, bekam 1970 eine Tochter. Dank ihrer Mutter, die tagsüber die Kinderbetreuung übernahm, konnte sie weiter in Vollzeit arbeiten.
Die Schullandschaft in Westfalen-Lippe veränderte sich, wurde differenzierter. Lucia Erfmann erlebte, wie Schülerzahlen sanken und wieder anstiegen. Unvergessliche Höhepunkte waren für sie 1980 das 150-jährige Bestehen der Schule mit großer Feier sowie 2006 der Umzug in ein neues Schulgebäude. ¿Die Einweihung war ein sehr schönes Erlebnis¿, sagt sie und erinnert sich gern an das damalige Wiedersehen mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern. ¿Ich habe sie nahezu alle wiedererkannt und sie mich¿, sagt die Sekretärin, die während ihrer Laufbahn in Büren für fünf Schulleiter arbeitete.
Noch immer geht sie jeden Tag mit Freude, wenn auch mittlerweile mit reduzierter Stundenzahl, pünktlich um 7.15 Uhr ins Büro. Und noch vor Dienstbeginn zieht sie zwei Mal wöchentlich um 5.45 Uhr im Schwimmbad ihre Bahnen. ¿Dann bin ich topfit im Büro¿, sagt sie. Körperlich könnte sie die Arbeit mit Leichtigkeit noch ein paar Jahre länger bewältigen. Doch die Altersteilzeit und damit das Ende ihrer Arbeitszeit ist beschlossen. Der offiziell letzte Arbeitstag von Lucia Erfmann beim LWL soll im Juni 2013 sein.
Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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