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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 07.03.12

Keine Germanen im ¿Germanenlager¿
LWL-Altertumskommission erforscht rätselhafte Burganlage im Havixbrock

Lippetal (lwl). Einst war sie eine wehrhafte Burg im Besitz des westfälischen Hochadels ¿ heute ist das so genannte ¿Germanenlager¿ eine unscheinbare Wallanlage inmitten eines kleinen dichten Waldes in Lippetal (Kreis Soest) nahe Beckum (Kreis Warendorf). Der neue archäologische Burgenführer der Altertumskommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bringt Licht in die Geschichte des Bodendenkmals.

Das ¿Germanenlager¿ verdankt seinen Namen frühen Forschern im 19. Jahrhundert, die hier einen Stützpunkt der Germanen gegen die Römer sehen wollten. Mit neuesten wissenschaftlichen Forschungsmethoden hat Autor Ulrich Lehmann die Burganlage jetzt neu untersucht. Die Ergebnisse und Funde zur Zeit (bis 16. März) im Rahmen einer Ausstellung der Wissenschaftlichen Kommissionen für Landeskunde im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen.

Die Anfänge der Burg reichen nach archäologischen Untersuchungen zwar nicht bis zu den Germanen, aber immerhin bis ins 9. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit war sie ein bedeutender Drehpunkt des westfälischen Mittelalters und lag an einer der wichtigsten Wegeverbindungen von Beckum nach Soest. Während der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert schützte sie die Bevölkerung im Umfeld. Die Befestigung wurde nur bis in die Zeit um 1100 genutzt und verfiel danach zunehmend.

Der 32 Seiten starke Burgenführer wird von der Altertumskommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) herausgegeben. Erhältlich ist er direkt bei der Altertumskommission, den archäologischen Museen des LWL und über den örtlichen Buchhandel.

Ulrich Lehmann
Das ¿Germanenlager¿ im Havixbrock bei Lippborg, Gemeinde Lippetal, Kreis Soest

Heft 32 der Reihe ¿Frühe Burgen in Westfalen¿,
32 Seiten, 22 Abbildungen, ISSN 0939-4745,
3,50 Euro zzgl. Porto und Verpackungspauschale

Bezug:
Altertumskommission für Westfalen
An den Speichern 7
48157 Münster
Telefon: 0251 591-8990
Email: altertumskommission@lwl.org

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Foto zur Mitteilung
Cover: Altertumskommission für Westfalen

Foto zur Mitteilung
Vor einem der Tore der Burg verlor wohl ein Reiter oder auch ein Zugtier dieses Hufeisen. Ein Glücksfall für die Archäologen ¿ denn bei Feldbegehungen konnte man dieses Stück nun wieder bergen. Es ist eines der frühesten verwendeten Hufeisen mit einem ganz typischen Wellenrand, die im 11.-13. Jahrhundert gebräuchlich waren.
Foto: LWL



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