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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 06.03.12
LWL-Literaturkommission gibt SJ Schmidt-Lesebuch heraus
Verzweigtes Werk ist ein Plädoyer für die literarische Moderne
Münster (lwl). Siegfried Johannes Schmidt (besser bekannt als SJ Schmidt) ist das klassische Beispiel einer schriftstellerischen Doppelexistenz. Auf der einen Seite verfasste der 1940 geborene und in Münster lebende Autor wissenschaftliche Standardwerke zur Kommunikations- und Medientheorie. Auf der anderen Seite legte er inzwischen über zwanzig literarische Veröffentlichungen vor, die ihn als exponierten Vertreter der konkreten bzw. visuellen Poesie ausweisen. Gemeint ist damit eine Stilrichtung, die Bild- und Textelemente miteinander in Dialog treten lässt. Die LWL-Literaturkommission für Westfalen legt nun, in Verbindung mit der Nyland-Stiftung, ein Lesebuch vor, das einen Querschnitt durch Schmidts verzweigtes Werk bietet.
Chronologisch aufgebaut, lässt es Etappen des Schmidtschen künstlerischen Werdegangs Revue passieren. Dieser ist geprägt von einem entschiedenen Plädoyer für die literarische Moderne. Schmidt räumt dem Experiment breiten Raum ein, ebenso wie der Auseinandersetzung mit neuen literarischen und medialen Formen. Das Nachwort steuerte der renommierte Dada-Forscher Karl Riha bei, der selbst für seinen literarischen Avantgardismus bekannt ist.
Schmidt war bis zu seiner Emeritierung 2005 Kommunikations- und Literaturwissenschaftler in Bielefeld, Siegen und Münster. In jenen Jahren war er Herausgeber der Reihen ¿Lumis¿ und ¿Delfin¿, die Grenzbereiche zwischen Kunst und Wissenschaft ausloteten. Der Autor selbst zieht zwischen seiner wissenschaftlichen und literarischen Tätigkeit keine strenge Trennlinie. Im Gegenteil. In einem Interview forderte er schon vor zwanzig Jahren, dass sich die Literatur gegenüber Phänomenen der Medienwelt wie Videoclip und Werbespot, Computer und Visualität öffnen solle. Die Zeit gab ihm recht.
Lesebuch SJ Schmidt.
Bielefeld: Aisthesis 2012, ISBN: 978-3-89528-8920,
155 Seiten, 8,50 Euro.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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