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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 23.12.11
Goldene Pracht, kultige Schädel und riesige Meeressäuger:
LWL stellt seine größten Sonderausstellungen für das Jahr 2012 vor
Münster (lwl). Von Schädelkult über mittelalterliche Schatzkunst bis hin zu Walen reichen die Themen der Sonderausstellungen, die die 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Jahr 2012 präsentieren. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale gab im Kulturausschuss am Mittwoch (21.12.) eine Übersicht über die wichtigsten LWL-Ausstellungen des kommenden Jahres.
Das LWL-Museum für Archäologie in Herne aktualisiert im kommenden Jahr nicht nur seine Dauerausstellung, es zeigt mit ¿Schädelkult ¿ Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen¿ in der Zeit vom 17. November 2012 bis zum 14. April 2013 eine große Sonderausstellung. Einzigartige Schädelfunde und Kopfpräparate geben Einblicke in das Phänomen "Schädelkult". Über 300 Exponate zeugen von der besonderen Bedeutung von Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Ob Jahrtausende alte Schädelschalen, kunstvoll geschmückte Kopfjägertrophäen oder religiös-verehrte Schädelreliquien, ob als Mahnmal der Vergänglichkeit oder als modisches Accessoire: "Schädelkult" blickt auf eine lange Kulturgeschichte zurück.
Bevor das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster, das ab dem 1. Juli wegen des teilweisen Museumsneubaus vorrübergehend geschlossen wird, zeigt es ab dem 26. Februar die Ausstellung ¿Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen¿. Diese Ausstellung präsentiert das LWL-Museum in Kooperation mit dem Exzellenzcluster ¿Religion und Politik¿ der Westfälischen Wilhelms-Universität und dem Bistum Münster. Ein ¿Goldener Pavillon¿ auf dem Domplatz soll dazu beitragen, das Thema für die Öffentlichkeit interessant und anziehend zu machen.
Im April 2012 zeigt das LWL-Landesmuseum die Ausstellung ¿How to look at art¿, ein Kooperationsprojekt mit der Kunstakademie Münster anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums.
Das LWL-Museum für Naturkunde plant die Ausstellung ¿Wale ¿ Riesen der Meere¿, die vom 21. September 2012 bis zum 3. November 2013 zu sehen sein wird. In der Ausstellung werden unter anderem Teile des kürzlich an der Nordseeküste gestrandeten Pottwals zu sehen sein. Das LWL-Planetarium hat für 2012 neue Programme zu den Themen ¿Suche nach Leben im All¿, und ¿In den Tiefen des Kosmos¿ vorbereitet. Speziell für Kinder wird es die Vorführung ¿Der Regenbogenfisch¿ geben.
Im LWL-Römermuseum Haltern laufen die Vorbereitungen des Römerparks Aliso als römische Baustelle auf Hochtouren. In einem ersten Bauabschnitt soll mit der Errichtung der Holz-Erde-Befestigung, der Toranlage und der Gräben begonnen werden.
Im Themenjahr ¿Schatzhüter ¿ Truhen aus fünf Jahrhunderten¿ beschäftigt sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold 2012 in einer Ausstellung und mit inszenierten Stationen im Museumsgelände mit dem ältesten bekannten Multifunktionsmöbel: der Truhe. Truhen aus fünf Jahrhunderten zeigen das Möbel in vielfältigen Formen und Funktionen - von der Truhe über die Kommode bis hin zu modernen Formen wie der Gefriertruhe oder der ¿Musicbox¿ ist alles vertreten.
Die Sonderausstellung ¿Schneller, besser, billiger! Handwerksberufe und Rationalisierung¿ thematisiert im LWL-Freilichtmuseum Hagen verschiedene Aspekte von Rationalisierungsprozessen in Handwerksberufen, fragt nach Ursachen und Folgen und lädt dazu ein, das vielschichtige Phänomen ¿Rationalisierung¿ aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Ergänzt wird dies durch einen anderen Aspekt des Handwerks ¿ der Goldschmiedekunst. In einer Sonderausstellung zeigt das LWL-Freilichtmuseum aktuelle Meisterstücke von Goldschmiedemeisterinnen.
In der Zeit vom 18. März bis 30. September zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund die Sonderausstellung ¿Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg¿. Diese Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora wurde initiiert und gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ). Das LWL-Industriemuseum zeigt sie in Kooperation mit der Gedenkstätte Steinwache der Stadt Dortmund. Im Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland auf nahezu jeder Baustelle und jedem Bauernhof, in jedem Industriebetrieb und auch in Privathaushalten Zwangsarbeiter ausgebeutet. Dort wie in den besetzten Gebieten mussten insgesamt über 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder aus ganz Europa als "Fremdarbeiter", Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Die Ausstellung ¿Zwangsarbeit¿ erzählt erstmals die gesamte Geschichte dieses Verbrechens und seiner Folgen nach 1945.
Das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover zeigt in der Zeit vom 24. März bis 9. Juni in der Ausstellung ¿Montanrevier¿ Fotos von Martin Holtappels, Piotr Muschalik und Thomas Stachelhaus aus dem Ruhrgebiet und aus Oberschlesien¿.
In Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum zeigt das LWL-Museum in der Ausstellung ¿Nach Westen. Zuwanderung aus Osteuropa und ins Ruhrgebiet¿ (10.6. bis 28.10.2012)
mit Objekten und Interviews die Geschichte und Gegenwart von Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion, Polen und dem ehemaligen Jugoslawien im Ruhrgebiet.
Unter dem Titel ¿SCHOTT Glaswerke¿ sind vom 13. November 2012 bis zum 31. Mai 2013 im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) Fotografien von Albert Renger-Patzsch zu sehen. Die Fotografien von Albert Renger-Patzsch (1897-1966) gelten der Kunstgeschichtsschreibung bis in die Gegenwart als ebenso herausragende wie charakteristische Werke der Neuen Sachlichkeit. Das SCHOTT-Archiv in Jena verwahrt Konvolute von Glasplatten-negativen und Vintage Prints des Fotografen, die in den 1930er und 1950er Jahren in mindestens drei Glaswerken - Jena, Mainz und Grünenplan - aufgenommen wurden. Der Glastechniker Otto Schott wurde 1851 in Witten geboren. Für die Zeche Nachtigall ist die Präsentation zugleich Anlass, einen Blick auf den Erfinder Otto Schott und die Spuren, die er in seiner Heimatstadt hinterlassen hat, zu werfen.
Die SCHOTT-Ausstellung ist in der Zeit vom 4. April bis 3. Juni auch im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim (Kreis Minden-Lübbecke) zu sehen.
Zum dritten Mal stellt die Glaskünstlervereinigung NRW im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim aus, diesmal zum 200-jährigen Jubiläum. Nach einem Heißglasworkshop mit den Glasmachern der Hütte die auch an der Ausstellung teilnehmen und anschließender weiterer Arbeit bei den Künstlern im Atelier, wird das Ergebnis der künstlerischen Arbeit in der Ausstellung ¿Rotation SiO2¿ (10. Juni bis 4. November) zu sehen sein. Alle Arbeiten wurden speziell für diese Ausstellung und das Ausstellungsgebäude geschaffen und nehmen Bezug zur Geschichte des Ortes und der Glashütte.
Im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen ist ein weiterer Teil der Ausstellung ¿Leonardo da Vinci ¿ Bewegende Erfindungen¿ ebenfalls bis zum 31. Mai 2012 zu sehen.
Ab dem 3. Mai (bis 28.10.) zeigt das Museum ¿Wohnen am Wasser im Ruhrgebiet¿. Die
Ausstellung des Bund Deutscher Architekten BDA Ruhrgebiet bringt die Akteure und Kommunen zusammen, die sich mit dem Thema "Bauen am Wasser" auseinander setzen. Das Ziel ist eine kritische Positionsbestimmung zum Thema, außerdem soll die Öffentlichkeit in die Planungskultur eingebunden werden. Informationen unter http://www.bda-ruhrgebiet.de
Die Ausstellung ¿Welterbe am Wasser¿ zeigt in der Zeit vom 25. März bis 2. September im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg Fotos von Kultur- und Naturstätten auf der Welterbe-Liste der UNESCO. Auf dem Museumsschiff ¿Ostara¿ werden Fotos von etwa 80 besonders wichtigen, schönen und spektakulären Denkmalen gezeigt.
Nach der Eröffnung des TextilWerks in Bocholt zeigt das LWL-Industriemuseum mit den beiden Ausstellungen ¿Fashion-Lights¿ sowie ¿Magdalena Abakanowiczas ¿ Laura Ford¿ Exponate aus dem Bereich der Textilkunst. In der Zeit vom 18. März bis zum 30. September präsentiert das Museum im Drosselsaal textile Skulpturen der beiden international renommierten Künstlerinnen Laura Ford (London) und Magdalena Abakanowicz (Warschau). Ein Teil der ausgestellten Arbeiten von Laura Ford waren 2005 auf der Biennale in Venedig zu sehen. Abakanowicz vertrat Polen bereits 1980 auf der Biennale.
¿Wie kommt die Mode in den Stoff?¿ fragt die Ausstellung ¿Fashion-lights!¿ in der Zeit vom 13. Mai bis zum 18. November. Die Ausstellung lenkt den Blick hinter die Kulissen der Textilindustrie und fragt nach dem Weg der Ideen, der Inspirationen und der Arbeit der Designer. Sie zeigt die Einflüsse von gesellschaftlichen Veränderungen und dem Zeitgeist auf Mode und wie aus Kreationen Konfektion des ¿Mainstream¿ wird.
Eine kleine Kulturgeschichte des Trinkens am Beispiel von Westfalen erzählt die Ausstellung ¿Zum Wohl ¿ Getränke zwischen Konsum und Kultur¿ in der Zeit vom 15. April bis 30. September im Ziegeleimuseum Lage (Kreis Lippe). Welche Rolle spielten und spielen Getränke in unserem Alltag? Wie haben sich die Trinkgewohnheiten in den letzten Jahrhunderten verändert? Welche Getränke haben Zuwanderer mit nach Deutschland gebracht? Gibt es typische regionale Trinkgewohnheiten? Auf diese Fragen gibt die Schau Antworten.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen