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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 10.10.11
Ausgezeichnete Mühlenumnutzung:
Westfälisch-Lippischer Preis für Denkmalpflege geht an die Familie Letmate nach Werther
Burbach (lwl). Der Westfälisch-Lippische Preis für Denkmalpflege geht in diesem Jahr nach Werther (Kreis Gütersloh). Sabine und Christoph Letmate erhielten jetzt den mit 7.000 Euro dotierten Preis, den das NRW-Bauministerium zum zweiten Mal gestiftet hat und den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) organisiert hat. Horst Becker, Parla-mentarischer Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen überreichte am Sonntag, 9. Oktober, im Heimhof-Theater in Burbach-Würgendorf (Kreis Siegen-Wittgenstein) Sabine und Christoph Letmate den Preis. Anerkennungen erhielten die Katholische Pfarrgemeinde St. Marien in Paderborn-Neuenbeken, das Haus Ottens in Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) und das Heimhof-Theater in Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein), in dem die Preisverleihung mit mehr als 80 Teilnehmern aus Politik und Denkmalpflege stattfand.
Becker betonte die Verdienste des Ehepaars um den Erhalt der Wassermühle am Klosterbach in Werther und lobte deren behutsame Umnutzung zu einem Wohnhaus. ¿Mit diesem Preis unterstützen wir das vorbildliche Engagement von privaten Denkmaleigentümern, die mit ansteckender Begeisterung, viel Eigenleistung und einem über Jahre erworbenen Sachverstand eine abbruchgefährdete Wassermühle in ein Kleinod verwandelten¿, so Becker weiter.
Nach langen Jahren des Leerstandes und nach einem Brand ging die Wassermühle am Klosterbach in Werther 2009 in das Eigentum der Familie Letmate über. Mit einem erheblichen finanziellen und persönlichen Aufwand setzten sie das abbruchgefährdete Denkmal instand. ¿Dabei nahmen sie sowohl bei der Umnutzung der Räume, wie auch bei den eingesetzten Materialien und den Handwerkstechniken vorbildlich Rücksicht auf die Denkmalsubstanz¿, unterstrich Dr. Markus Harzenetter, Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Kultur in Westfalen. ¿Die mit 89 Einreichern hohe Anzahl von Bewerbungen um den Preis zeigt das große persönliche Engagement vieler Bürger, das eine hohe Anerkennung verdient.¿
¿Es ist nicht leicht gefallen, aus der großen Zahl von hochwertigen Bewerbungen den Preisträger und drei Anerkennungen auszuwählen¿, erläuterte Albert Simon von Bockum-Dolffs, Sprecher des Preiskomitees, das aus Vertretern der Landeskirchen, von Hochschulen, Kultur-Journalisten und weiteren fachkundigen Mitgliedern besteht.
Mit einer Anerkennung zeichnete die Jury Hendrik und Kathrin Höner für die Revitalisierung des Hauses Ottens aus dem Jahre 1635 zu einem zeitgemäßen Geschäftshaus im historischen Stadtkern von Wiedenbrück aus. Der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien in Paderborn-Neuenbeken sprach die Jury ebenfalls eine Anerkennung zu, weil sie die mittelalterlichen Wandmalereien ihrer Kirche sensible konservierte und ergänzte. Auch das Heimhof-Theater als Veranstaltungsort der Verleihung erhielt eine Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement des Fördervereins bei der denkmalgerechten Erhaltung und authentischen Nutzung des Lichtspielhauses aus den 1950er Jahren.
Hintergrund
Der Westfälisch-Lippische Preis für Denkmalpflege wird seit 1994 alle zwei Jahre verliehen. Er ist vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen mit 7000 Euro dotiert. Eine fachkundige Jury mit Dr. Birgitta Ringbeck und Dr. Wolfgang Otten vom NRW-Bauministerium und den Leitern der Denkmalfachämter Dr. Markus Harzenetter beim LWL und Professor Dr. Udo Mainzer beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) wählt aus den eingegangenen Bewerbungen den Preisträger und die Anerkennungen aus. Bei der Auswahl wurden sie vom Sprecher des Komitees Albert Simons von Bockum-Dolffs wie auch Vertretern der Landeskirchen, von Hochschulen, Kultur-Journalisten und weiteren Jurymitgliedern unterstützt.
Die Auszeichnung ist in erster Linie für Denkmaleigentümer bestimmt, die ihre Denkmäler in beispielhafter Weise erhalten, nutzen und pflegen. Über die Anerkennung des speziellen Falls hinaus soll damit auch deutlich gemacht werden, dass die Erhaltung und Pflege des reichen kulturellen Erbes vor allem den vielen, meist privaten Eigentümern zu verdanken ist, die mit großem Engagement auch für die Allgemeinheit einige Lasten und Mühen auf sich nehmen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bettina Schürkamp, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Telefon: 0251 591-3872 und Pressekontakt Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Mirijam Grotjahn, Tel. 0211 3843-1017, und Heike Dongowski, Tel. 0211 3843-1016
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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