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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 03.08.11

Archäologische Erforschung der Holsterburg wieder aufgenommen
Forscher erwarten neue Erkenntnisse über die Innenbebauung der Ausnahme-Burg

Warburg (lwl). Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben die Grabungen an der Holsterburg bei Warburg wieder aufgenommen. Bis zum Wintereinbruch erforschen sie die ungewöhnliche Ringmauerburg aus dem späten 12. Jahrhundert.

¿In dieser Grabungskampagne werden wir uns vor allem auf die Innenbebauung der Burganlage konzentrieren¿, meint Grabungsleiterin Dr. Andrea Bulla. ¿Da dieser Burgentyp in Westfalen absolut einmalig ist, haben wir keine Vergleichsbeispiele und wissen nicht, wie sie ausgesehen haben könnte.¿

Die LWL-Archäologen haben bereits erste Mauerreste freigelegt. Sie sind 1,20 Meter breit und um-fassen einen Innenraum von 75Quadratmetern qm. Welche Funktion dieses Gebäude gehabt hat, werden die weiteren Untersuchungen ergeben. Bis zum Winter will das Grabungsteam die gesamte Grundfläche der inneren Burganlage, insgesamt zirka 580 Quadratmeter, soweit bearbeitet haben, dass die Strukturen der Innenbebauung zu erkennen sein werden.

Die derzeitigen Arbeiten setzen die Grabungen des vergangenen Jahres fort: Im Spätsommer 2010 hatten die LWL-Archäologen die ringförmige Außenmauer der Burganlage freigelegt. Das Ergebnis war eine archäologische Sensation: Denn als achteckige Ringmauerburg aus der Stauferzeit ist die Holsterburg sowohl in Bezug auf den Bautyp als auf die Zeit einzigartig in Westfalen.

Weitere Überraschung Die Wissenschaftler konnten darüber hinaus Teile eines für die damalige Zeit sehr komfortablen Warmluftsystems nachweisen, mit dem die Räumlichkeiten beheizt wurden. Wie die Forschungen ergaben, bestand die Burganlage seit Ende des 12. Jahrhunderts und wurde im Jahr 1294 zerstört. Mit ihrer geringen Grundfläche gehört sie zu den sogenannten Kleinstburgen.


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Baron, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Plan Holsterburg.pdf



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Seit einigen Tagen arbeiten die LWL-Archäologen wieder an der Holsterburg - einer in Westfalen absolut einmaligen Burganlage.
Foto: LWL/A.Bulla



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