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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 20.06.11
¿Buttern¿ und Beraten am Besucherbergwerk
Viertes Treffen der westfälischen Denkmalpreisträger würdigte 25 Jahre Förderverein Graf Wittekind
Hohensyburg (lwl). Zu ihrem vierten Jahrestreffen kamen am Samstag (18.06.) in Hohensyburg 15 Vertreter von zehn westfälisch-lippischen Preisträgern des ¿Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz¿ (DNK) zusammen. Auf Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind die 13 DNK-Preisträger seit 2008 jährlich zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen, um die jahrzehntelange Arbeit der engagierten Denkmalpfleger zu würdigen. Für besondere Verdienste in der Denkmalpflege verleiht das DNK jährlich als höchste deutsche Auszeichnungen die ¿Silberne Halbkugel¿, den ¿Karl-Friedrich-Schinkel-Ring¿ und den Journalistenpreis.
Nach Begrüßungen durch Dr. Oliver Karnau von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen und Dr. Henriette Brink-Kloke von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dortmund stand das 25-jährige Bestehen des Arbeitskreises Dortmund im Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. im Mittelpunkt. Der Vorsitzende Heinz-Ludwig Bücking berichtete über die Gründung des Arbeitskreises im Jahr 1986 und die kontinuierliche Wiederherstellung der untertägigen Strecken im 1582 erstmalig urkundlich erwähnten Steinkohlenbergwerk. Der Arbeitskreis finanziert die Sanierungsarbeiten mit Spenden aus öffentlichen Führungen, Veranstaltungen und Kindergeburtstagen. ¿Zufriedene Gäste, die nass und verschmutzt aus dem Bergwerk kommen, sind der Lohn für die Mühen der Ehrenamtlichen¿, resümierte Bücking den Erfolg nach 50.000 unbezahlten Arbeitsstunden, die 2007 mit der ¿Silbernen Halbkugel¿ belohnt wurden. ¿Wir haben für unsere Arbeit ganz bewusst ein kleines Objekt ausgewählt, dessen Wiederherstellung ein hohes Maß an ehrenamtlichem Einsatz erfordert. Gelernte Bergleute und Laien arbeiten hier Hand in Hand nach historischen Methoden¿.
Auch die anderen DNK-Preisträger berichteten über ihre Arbeit im vergangenen Jahr und die aktuellen Projekte. Ein Impulsreferat von Werner Gessner-Krone vom Westfälischen Heimatbund leitete eine Podiumsdiskussion mit ihm, Dr. Franz-Josef Bohle und Dr. Oliver Karnau über die Altersstruktur und den Generationswechsel in den Vereinen ein. Es wurde deutlich, dass die Übergabe der erfolgreichen Arbeit an die nächste Generation eine wichtige Aufgabe ist. ¿Die Vereine müssen sich in der Öffentlichkeit für einen inneren und äußeren Wandel öffnen und mehr für alle Generationen präsent sein¿, unterstrich Laurenz Sandmann (Altstadtfreunde Warendorf). ¿Gerade nach kompetenten Jungpensionären werfen wir sofort die Angel aus¿, fasste Eberhard Brand die Mitgliederwerbung der Kortum-Gesellschaft Bochum e.V. zusammen.
Die Praxiserfahrung und Teamarbeit der westfälischen DNK-Preisträger wurden auch auf dem abschließenden bergbauhistorischen Rundgang mit einer Führung durch das historische Bergwerk deutlich. Mit Plänen für weitere Arbeitstreffen und einem gemeinsamen Essen vor dem Mundloch des Stollens, unter Bergleuten ¿buttern¿ genannt¿, klang der Tag in Hohensyburg aus.
Hintergrund
Besonders geehrt wurde der Förderverein Kloster Bredelar e.V., der im Juni 2011 in Amsterdam mit dem europäischen Denkmalpreis ¿Europa Nostra¿ für seinen besonders engagierten Einsatz ausgezeichnet worden ist. Im Januar 2011 hatten die Altstadtfreunde Warendorf vom Land NRW den kulturellen Ehrenamtspreis ¿Der Dank¿ in der Kategorie ¿Erfinden¿ für ihre Initiative ¿Dezentrales Stadtmuseum Warendorf¿ erhalten. Beide Auszeichnungen zeigen, wie erfolgreich die westfälischen DNK-Preisträger ihre denkmalpflegerische Arbeit fortsetzen. Über ihre Arbeit im vergangenen Jahr und die aktuellen Projekte berichteten auch die DNK-Preisträger Dr. Franz-Josef Bohle (Förderverein Bredelar e.V.), Eberhard Brand (Kortum-Gesellschaft Bochum e.V.), Laurenz Sandmann (Altstadtfreunde Warendorf e.V.), Jürgen Uphues (Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V.) sowie Ingeborg Allekotte-Wehling und Franz-Josef Wehling (Förderverein Schloß Horst e.V.).
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bettina Schürkamp, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Telefon: 0251 591-3872
presse@lwl.org
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