URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm21720
Presse-Infos | Jugend und Schule
Mitteilung vom 02.03.10
¿Vom Nebeneinander zum Miteinander ¿ Netzwerke gegen Gewalt¿
Schulen, Jugendhilfe und Polizei diskutieren vorbeugende Strategien
Münster (lwl). Oft reicht schon ein falsches Wort oder eine kleine Provokation und aus einer Meinungsverschiedenheit unter Freunden, zwischen Mitschülern, unter Jugendlichen auf der Straße oder in der Disco wird ein handfester Streit. Plötzlich eskaliert die Situation und endet in einer wüsten Schlägerei. Wie kann man der Gewalt wirkungsvoll begegnen? Was kann präventiv getan werden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag (02.03.) in Münster 180 Lehrer, Fachkräfte aus der Jugendhilfe und Polizisten auf der Fachtagung ¿Vom Nebeneinander zum Miteinander ¿ Netzwerke gegen Gewalt¿ des Landesarbeitskreises Jugendhilfe, Polizei und Schule.
¿Es entsteht häufig der Eindruck, dass Politik ausschließlich an der Verbotsschraube dreht, statt dem Problem der Jugendgewalt inhaltlich zu begegnen. Dabei sollte vor allem eines nicht vergessen werden: Das Verhalten von Kindern und Jugendlichen ist immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es ist abhängig von der Erziehung durch ihre Eltern, sowie den Vorbildern, die die Gesellschaft ihnen liefert¿, so LWL-Jugenddezernent Hans Meyer.
Die Teilnehmer waren sich in den Diskussionsrunden einig, dass vermehrt Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden müssen, mit denen die Gewalt durch das Eingreifen von Lehrern, Polizisten, Mitarbeitern der Jugendhilfe oder auch den Jugendlichen selbst gestoppt werden kann. Dazu gehören zum Beispiel gemeinsame Aktionen, wie sie während der vergangenen Karnevalstage in vielen Orten stattfanden.. Damit es erst gar nicht zu Gewalt kommt, sollen die Kooperationen und Netzwerke im Bereich der Jugendarbeit daneben deeskalierende Maßnahmen entwickeln, wie zum Beispiel Trainings, bei denen die Jugendlichen üben, in Konfliktfällen angemessen zu reagieren oder ihre eigenen Aggressionen zu kontrollieren. Dem Landesarbeitskreis Jugendhilfe, Polizei und Schule komme dabei eine entscheidende Rolle zu. Zu ihm gehören die Landesjugendämter Westfalen-Lippe und Rheinland, das Schul- und Justizministerium sowie die überregionalen Kinder- und Jugendschutzorganisationen. ¿Letztendlich können wir wirksame Gewaltprävention nur gemeinsam erreichen¿, erklärte Gesa Bertels von der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz.
Hintergrund:
Der Landesarbeitskreis Jugendhilfe, Polizei und Schule NRW wurde 1984 gegründet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Vernetzung dieser drei Tätigkeitsfelder zu fördern. Mitglieder des Landesarbeitskreises Jugendhilfe, Polizei und Schule NRW sind das Landeskriminalamt, das Institut für Ausbildung und Fortbildung der Polizei, das Ministerium für Schule und Weiterbildung, das Justizministerium, die beiden Landesjugendämter Rheinland und Westfalen-Lippe sowie die drei überregionalen Kinder- und Jugendschutzorganisationen in NRW, die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Landesstelle NRW e.V., die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e.V. und der Evangelische Arbeitskreis Kinder- und Jugendschutz NRW bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen