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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 26.01.10
Das Erbe des Freiherrn von Stein
LWL gibt Findbuch zum Nachlass des preußischen Reformers heraus
Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat den Nachlass des Freiherrn vom Stein (1757 bis 1831) mit einem neuen zweibändigen Findbuch erschlossen. Der Nachlass des bedeutenden preußischen Reformers liegt auf Schloss Cappenberg (Kreis Unna). Er war bis zur Neuverzeichnung für Wissenschaftler nur durch ein über 70 Jahre altes maschinengeschriebenes Repertorium zugänglich.
¿Der Nachlass dieses Vordenkers der kommunalen Selbstverwaltung ist nicht nur für die Wissenschaft hochinteressant. Wir als Kommunalverband praktizieren Steins Ideen der regionalen Selbstverwaltung in Westfalen und sehen uns daher besonders in der Pflicht¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch am Dienstag (26.1.) in Münster.
Der schriftliche Nachlass des Freiherrn vom Stein, einer der bedeutendsten Politikernachlässe des 19. Jahrhunderts, liegt bis heute im Archiv des Grafen von Kanitz auf Schloss Cappenberg. Das LWL-Archivamt für Westfalen sorgt für die Betreuung der wichtigen Adelsarchive in Westfalen, darunter auch das Stein-Archiv in Cappenberg.
Mehr als 6.000 Aktenstücke und Briefe von und an Stein in insgesamt 94 Archivkartons, ¿zwölf laufende Meter¿, hat Dr. Annekatrin Schaller zwei Jahre lang für das neue Findbuch gesichtet und erschlossen ¿ keine einfache Aufgabe, wie Prof. Dr. Norbert Reimann, ehemaliger Leiter des LWL-Archivamtes, erläutert: ¿Die Handschrift des Grafen vom Stein ist sehr schwer zu lesen, außerdem ist ein großer Teil der Texte in französischer Sprache verfasst.¿ Reimann selbst hat das Findbuch für den Druck aufbereitet und ergänzt. Zwar ist das über 1.300 Seiten dicke Findbuch auch über http://www.archive.nrw.de im Internet recherchierbar, dennoch sei die gedruckte Form nach wie vor unverzichtbar, so Reimann: ¿Will man Zusammenhänge erkennen, ist ein Buch jedem anderen Medium klar überlegen.¿
Der Nachlass des Freiherrn vom Stein im Archiv des Grafen von Kanitz auf Schloss Cappenberg, hrsg. von Norbert Reimann, bearbeitet von Annekatrin Schaller und Norbert Reimann. ¿ 2 Teilbände, Münster 2009.¿ 1324 S. + Ill.¿ (Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens Neue Folge, 18/1-2).¿ ISBN 978-3-936258-11-0.¿ ¿ 68,00.
Pressekontakt:
Martin Holzhause, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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