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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 24.11.09
Heimische Rohstoffe für die Henrichshütte
Bildvortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Hattingen (lwl). Mitte des 19. Jahrhunderts war die gesicherte Versorgung mit Rohstoffen wesentlicher Faktor für die Ansiedlung von Hüttenwerken. Dies galt auch für die 1854 gegründete Henrichshütte. Walter Gantenberg beschäftigt sich in seinem Vortrag am Freitag, 27. November, um 19.30 Uhr mit der Bedeutung heimischer Rohstoffe für die Standortwahl und erste Betriebszeit des Hüttenwerks. Hierzu lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in sein Industriemuseum Henrichshütte ein.
Erz, Kohle, Koks und Kalk waren für die Erzeugung von Roheisen im Hochofen erforderlich. Alle Rohstoffe fanden sich in unmittelbarer Nähe der Henrichshütte. So kamen Erze aus Welper, Blankenstein oder Stiepel, Kohle und Koks von Zechen des nördlichen Ruhrufers und Kalk aus Dornap. Daher verwundert es nicht, dass neben der Qualität der bezogenen Rohstoffe besonders der Transport wesentliche Bedeutung für Erfolg oder Misserfolg des Hüttenbetriebs hatte. In der Zeit des industriellen Aufbruchs im Ruhrtal erstaunt die Vielzahl der Verkehrsmittel und Verkehrswege kaum. Ruhrnachen und Fähren beförderten Erz und Kohle, bevor der Bau der Koster Brücke 1860 eine feste Straßenverbindung zwischen der Hütte und den am Nordufer der Ruhr gelegenen Lagerstätten herstellte. Der Dornaper Kalk wurde mit der Prinz-Wilhelm-Bahn nach Nierenhof gefahren und von dort auf Pferdekarren zur Henrichshütte befördert. Erst mit dem Bau der Ruhrtalbahn stand ein gesicherter Transportweg zur Verfügung, der bald die anderen Beförderungsmethoden ersetzte.
Walter Gantenberg, der sich seit vielen Jahren mit der industriellen Geschichte der Region und der Henrichshütte beschäftigt und mehrere Bücher zu diesem Thema veröffentlicht hat, bietet mit seinem Vortrag einen interessanten Einblick in die Frühgeschichte der Henrichshütte und richtet den Blick gleichzeitig auf die heimischen Rohstoffe, deren Bedeutung für die Wirtschaftsgeschichte des Ruhrgebiets heute häufig in den Hintergrund tritt.
Der Vortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen ist kostenlos.
Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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