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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 13.11.09

Zeit ist Geld ¿ wie die Stechuhr an den Arbeitsplatz kam
Ausstellung im LWL-Textilmuseum in Bocholt

Bocholt (lwl). Time is money! Dieses Sprichwort hat nahezu die gesamte westliche Welt verinnerlicht. Seit der Industrialisierung bestimmt dieses Prinzip zunehmend unser Leben. Pünktlichkeit und Schnelligkeit sind gefragt, vor allem am Arbeitsplatz. Doch da auch hier gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser, kann sich heute kaum noch jemand eine Arbeitswelt ohne kontrollierte Zeitbestimmung vorstellen. Um die Geschichte der Arbeitszeiterfassung geht es in der Ausstellung ¿Zeit ist Geld¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab 13. Dezember in seinem Textilmuseum in Bocholt (Kreis Borken) zeigt (bis 28.2.2010). Zu sehen sind rund 50 Exponate aus zwei Jahrhunderten, darunter vor allem Zeiterfassungsgeräte aus dem Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen.

Über Jahrhunderte wurde ein Arbeitstag durch Sonnenlauf und Witterung bestimmt, doch mit der Industrialisierung änderte sich auch das. Die Arbeitsteilung in der Fabrik erforderte einheitliche Arbeitszeiten. Fabrikanten forderten von ihren Arbeitern pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz, striktes Einhalten von Pausen sowie regelmäßige Schichten. Der Wert der Arbeit bemaß sich von nun an nach der geleisteten Arbeitszeit und diese musste gemessen und kontrolliert werden. Die Idee der Kontrolluhr war geboren.

Die Perfektionierung des Systems von Zeitaufzeichnung fand in Uhrenfabriken statt. Sie konnten ihre Produkte für die Optimierung ihrer eigenen Betriebsabläufe testen: Arbeitszeit-Registrierapparate, Zentral- und Nebenuhren, Akkordzeit-Stempelapparate und vieles mehr auf mechanischer, später elektrischer oder auch funkelektronischer Technologie.

Die heutigen, neuen Arbeitszeitmodelle wie etwa das "Gleitzeitkonto" wurden durch Arbeitszeit-Erfassungsgeräte erst möglich. Damit einher ging ein eindrucksvoller Wandel: Zuerst waren die vielfach verhassten Kontrolluhren wichtige Disziplinierungsinstrumente für die Arbeitgeber, jetzt wurden sie mehr und mehr zum Gerät, mit dem die Arbeitnehmer beweiskräftig ihre Arbeitszeit dokumentieren und abrechnen lassen konnten. Und heute ist die Zugangskontrolle nur noch ein Nebenprodukt bei der Arbeitszeiterfassung.

Zeit ist Geld
Industrielle Arbeitszeit und Zeiterfassung

12.12.2009 bis 28.2.2010
LWL-Industriemuseum I Textilmuseum in Bocholt
Uhlandstraße 50 I Geöffnet Di ¿ So 10 ¿ 18 Uhr

Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Schlangestehen an der Stechuhr: Bürks Billeteur auf einem Pospekt von 1902,.
Repro: LWL



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