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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 02.06.09

¿Grubenlicht und Wetter¿
Freiluft-Theater zum Radbod-Unglück im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Witten (lwl). ¿Grubenlicht und Wetter¿ heißt eine szenisch-musikalische Collage, mit der der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Samstag, 6. Juni, an die große Gruben-Katastrophe des Jahres 1908 auf Zeche Radbod bei Hamm erinnert. Das Freiluft-Theater ist die letzte Veranstaltung im Rahmen des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung "Grubenunglück Radbod 1908" im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall.

350 Bergleute verloren bei dem Unglück auf der Zeche Radbod ihr Leben. Es war die bis dahin schwerste Schlagwetterexplosion des deutschen Steinkohlenbergbaus. Die Frage nach Ursache und Schuld des Unglücks führte zu heftigen Debatten und Massendemonstrationen in vielen Ruhrgebietsstädten. Stärker noch als die Zechenverwaltung sah sich die preußische Bergverwaltung massiven öffentlichen Angriffen ausgesetzt. Der Vorwurf mangelnder Kontrolle der Bergbauindustrie durch staatliche Beamte und der wachsende Arbeitsdruck im Steinkohlenbergbau unter Vernachlässigung der Sicherheitsbestimmungen wurde sowohl im preußischen Abgeordnetenhaus als auch im Deutschen Reichstag erörtert.

Das DuoSago aus Essen hat gemeinsam mit dem Ruhrgebietsbarden Frank Baier die Ruhrballade "Grubenlicht und Wetter" von Alfons Nowacki mit Laienschauspielern in Szene gesetzt und vertont ¿ eine eindrückliche Schilderung der Geburtsstunde des Ruhrgebietes und der Hoffnungen Tausender, die kamen, um das schwarze Gold zu Tage zu fördern. Die Texte und Lieder sind gleichzeitig aber auch ein historischer Schreckensbericht von Anwerbung, Ausbeutung, Fremdenhass und Arbeitsleben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Viele der Lieder sind Vertonungen der Texte von Heinrich Kämpchen, dem Bergarbeiterdichter des Ruhrgebiets. Seine Lieder entstanden zwischen 1890 und 1912 und beschreiben das Leben der Menschen, denen der Bergbau die Lebensgrundlage gab ¿ ihnen aber häufig auch alles nahm.

Auch wenn in Deutschland das Ende des Steinkohlenbergbaus in greifbare Nähe rückt, wird nach wie vor in vielen Ländern der Erde bis heute unter schwierigsten Bedingungen Kohle gefördert. Internationale Pressemeldungen über schwere Grubenunglücke in China, Russland oder der Unkraine zeugen von der Aktualität des Themas.

Weitere Infos unter: http://www.sago-kultour.de und http://www.frank-baier.de

Das Theaterstück "Grubenlicht und Wetter" beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro für Erwachsene; ermäßigt 4 Euro. Für das leibliche Wohl sorgt das Kaffee-Gärtchen "Auf Nachtigall". Parkplätze befinden sich direkt am Museum.

+++ Hinweis für Redaktionen +++

Am Freitag, 5. Juni, haben Sie um 11 Uhr Gelegenheit zu einem Fototermin und einem Gespräch mit Mitgliedern des Duo Sago auf der Zeche Nachtigall, Nachtigallstraße 35, in Witten-Bommern. Für freuen uns auf Ihr Kommen.

Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Aufführung "Grubenlicht und Wetter" mit dem DuoSago.
Foto: DuoSago



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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